Zusammenfassung
Nachdem die zeitgenössische Literaturkritik ihrem Entsetzen und ihrer Empörung über Ludwig Börne. Eine Denkschrift in den zahlreichen Rezensionen, Artikeln und Notizen des Jahres 1840 Ausdruck verliehen hatte, erreicht die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Dichter in den eineinhalb Jahren zwischen der Duellaffäre im Sommer 1841 und der Veröffentlichung von Atta Troll. Ein Sommernachtstraum in den ersten Monaten des Jahres 1843 einen wirkungsgeschichtlichen Tiefpunkt. Zwar veröffentlicht Heine während dieser Zeit neben einigen Gedichten und Artikeln für die Allgemeine Zeitung lediglich die vierte Auflage des Buches der Lieder, so daß das geringe Interesse der Öffentlichkeit die Geringfügigkeit der literarischen Produktion des Dichters, die ihrerseits Ergebnis der Wirkung der Börne-Schrift ist, widerspiegelt.1 Aber zahlreiche Notizen in den Zeitschriften belegen, daß nach dem Skandal um die Denkschrift innerhalb der literarischen Kritik ein Konsens darüber herrscht, Heinrich Heine zu verschweigen. Ein Pariser Korrespondent der Leipziger Allgemeinen Zeitung spricht im Dezember 1842 in einer Ankündigung des Atta Troll von der „absichtlichen Ignorirung dieses seit lange so gänzlich Vergessenen“ und stellt schließlich über den Sommernachtstraum fest: „Das neue Gedicht hat eine schwierige, eine doppelte Aufgabe: das lange Schweigen des Dichters zu rechtfertigen und — sein letztes Werk vergessen zu machen.“
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Singh, S. (2006). Das zweite Pariser Jahrzehnt. In: Heinrich Heines Werk im Urteil seiner Zeitgenossen. Heine-Studien. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00076-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00076-7_5
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-00076-7
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