Zusammenfassung
Auch auf dem Feld der Kinder- und Jugendliteratur tritt die Romantik als Gegenströmung zur Aufklärung auf. Die im späten 18. Jh. etablierte didaktische Kinder- und Jugendliteratur vermag sie freilich nicht zu verdrängen. Es kommt vielmehr zu einer Ausdifferenzierung polar entgegengesetzter literaturpädagogischer Standpunkte. Der im Gegeneinander von aufgeklärt-didaktischer und romantischer Kinder- und Jugendliteraturauffassung erstmals sich manifestierende Antagonismus wird im Laufe der weiteren geschichtlichen Entwicklung in unzähligen Verkleidungen wiederkehren. Während die aufgeklärte Kinder- und Jugendliteratur Deutschlands zu einem beträchtlichen Teil französischen, teils auch englischen Vorbildern folgte und allenfalls in der Rezeption rousseauistischer Gedanken ab dem Ende der 70er Jahre eine gewisse Eigenständigkeit zeigte, darf die deutsche romantische Kinderliteratur der ersten zwei bis drei Jahrzehnte des 19. Jh.s als die erste ihrer Art gelten. Vergleichbares tritt in anderen europäischen Ländern erst Jahrzehnte später, ja teils erst im späten 19. Jh. in Erscheinung.
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Bibliographie
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Ewers, HH. (2008). Romantik. In: Brunken, O., et al. Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00038-5_3
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