Zusammenfassung
Die Utopie von der leidenschaftslosen Seele, von Freiheit und Gleichheit, von Brüderlichkeit statt liebe, hat nur die Intellektuellen fasziniert. Im Alltagsleben, ob im Gefolge Thomas Müntzers, im England Oliver Cromwells, im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, im Paris Robespierres oder im Rußland Stalins stand von jeher ein anderer Traum ganz oben an: der Traum vom Schlaraffenland und, wenn nicht anders möglich, seine Kehrseite, der Landsertraum von Plünderung und Vergewaltigung. Dieser Urtraum von Antiutopie, dem vorzubeugen alle Utopisten erfolglos antreten, ist in höherem Maß überlebensfähig als der der Utopisten, weil er nicht aus dem Kopf, sondern aus dem Trieb des Augenblicks kommt. Louis Sébastien Mercier zeichnet in seinen Reportagen über das Paris der Revolution akribisch auch diesen Ausbruch der Utopie anhand des Sturms auf die Tuilerien nach.
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Winter, M. (1993). Palais Royal. In: Ende eines Traums. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-00006-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-00006-4_6
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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