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Interaktion

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Mikrosoziologie
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Zusammenfassung

Spätestens an dieser Stelle, wenn es darum geht, daß Handlungen in gleichzeitige und vor/nachzeitige Sinnzusammenhänge eingebunden sind, wird es nötig, die analytisch notwendige Isolation von Handlungen wieder aufzuheben. Während es zur Verdeutlichung der inneren Struktur von Handlung sinnvoll war, sie zunächst unabhängig von ihrem Kontext nur auf ihre immanenten Aspekte hin zu betrachten, geht es nun im nächsten Schritt darum, die Interferenz von Handlungen zu untersuchen. Soziale Realität besteht nicht aus einzelnen Handlungen, sondern nur aus Systemen von Handlungen, die aufeinander bezogen sind: Interaktion.

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Referenzen

  1. Der Begriff des Alltagsbewußtseins wird auf unterschiedliche Weise benutzt. Vermieden wird er von rein empirischen Ansätzen, weil er schlecht in ein Konzept nomologischer Operationalisierung paßt. Verwendet wird er vor allem in der phänomenologischen Tradition, die, in Anknüpfung an Husserl und Schütz, versucht, das „Normalbewußtsein“, welches subjektives Handeln und Erleben begleitet, zu beschreiben (z. B. Berger/Luckmann 1971). Eine andere, kritische Verwendung des Begriffs stammt von Levèbvre (1974 f.) und wurde in Deutschland vor allem von Leithäuser (1975) aufgegriffen. Hier wird Alltagsbewußtsein gewissermaßen als Nachfolgeorganisation des klassischen ideologischen Bewußtseins betrachtet. An die Stelle konsistenter Ideologien sei, so wird dabei argumentiert, aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen eine Bewußtseinsform getreten, welche keine umfassende Systematik besitzt, sondern über einen Vorrat situativer Bewältigungstechniken, die pragmatisch zu psychischem Überleben eingesetzt werden. Obwohl diese bewußtseinsgeschichtliche Argumentation eine wichtige Dimension ist, die der phänomenologischen Betrachtung häufig fehlt, wird hier der Begriff nicht unkritisch, aber vorrangig in diesem Sinn verwendet.

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  2. Stanislaw Lem hat auf witzige Weise eine strikte Durchführung solcher historisch-kausalen Regression ad absurdum gefhrt. In einer Rezension eines (fiktiven) Buches mit dem bezeichnenden Titel „De Impossibilitate Vitae“ weist er nach, daß z. B. seine eigene Geburt an sich ein völlig unmögliches Ereignis war, weil die Bedingungen, die ihm vorausgehen mußten, eine einzige Kette von Zufällen war (Lem 1973).

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  3. Dabei gibt es selbstverständlich Mischformen und Oberschreitungen. Da ich die Postfrau in dem Dorf, wo ich wohne, gut kenne, kann ich mir bei ihr auch außerhalb der Schalterstun- den Geld holen und während der Schalterstunden, wenn nichts los ist, ein kleines Schwätzchen mit ihr halten.

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  4. Eine phänomenologische Untersuchung der Relevanz-Problematik findet sich bei Schütz (1971).

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  5. Dies wird ausführlich von Goffman (1969) unter dem Stichwort „Körperfassade“ beschrieben. Indem wir uns eine zweite Oberfläche aus körperfremden Materialien zulegen, haben wir die Chance, unser Aussehen anzupassen (was mit der Original-Oberfläche nur begrenzt geht). Auf diese Weise wird es möglich, sowohl die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft als auch die eigene Individualität zu betonen.

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  6. So gesehen haben Kleider auch soziale Orientierungsfunktion. Das Äußere eines Menschen ist ein (allerdings nicht 100%ig) zuverlässiges Orientierungsmerkmal, was ohne Kenntnis der Person ihre soziale Einordnung ermöglicht.

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  7. Dieser Aspekt wird in Goffmans ausgezeichneter Arbeit über Stigma nicht näher untersucht. Dafür hat sich der sogenannte „labeling approach“ sehr gründlich damit beschäftigt, wie Abweichung durch gesellschaftliche Etikettierung produziert wird (z. B. Becker 1973).

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  8. Die Anerkennung als vollwertiges Gesellschaftsmitglied (und damit auch das subjektive Selbstwertgefühl) wird weitgehend von den relevanten Interaktionskompetenzen bestimmt. Interaktionskompetenzen und ihre Verteilung stiften auch soziale Hierarchien und Differenzierungen. Daraus erklärt sich ihre fundamentale Bedeutung.

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© 1983 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Schülein, J.A. (1983). Interaktion. In: Mikrosoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99989-4_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99989-4_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-531-11627-3

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