Zusammenfassung
Gemeinde ist im kirchlichen Sprachgebrauch eine Übersetzung des neutestamentlichen Begriffes Ekklesia. Hier bezeichnet er die Heilsgemeinde und zwar in vierfachem Sinn:
„Ekklesia ist die konkret zur Feier des eucharistischen Mahles, zum Hören des Wortes und zum Liebesmahl versammelte Gemeinde, dann die Gemeinschaft der sich in einem Haus regelmäßig treffenden Christen (die paulinischen Hausgemeinden); weiter die Zusammenfassung der in einer bestimmten Stadt lebenden Christen; schließlich ist Ekklesia aber auch die umfassende Heilsgemeinschaft aller an Christus Glaubenden, wo immer sie leben.“ (Fischer 21970, 28)
Die folgenden Überlegungen wurden im Rahmen des Projektes von 1982–1984 angestellt. Da sie für das Verständnis der Anlage der Untersuchung wichtig sind, werden sie hier leicht überarbeitet wieder abgedruckt.
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Literatur
Zwar sind die Kirchen nicht die einzigen Organisationen, die solche Zeitstrukturen vorgeben; Schule, Arbeitswelt, Sozialversicherungen haben z.B. ähnliche Funktionen. So können Konkurrenzen zwischen verschiedenen Zeitstrukturen auftreten, wie sie aktuell z.B. um die Sonntagsarbeit ausgetragen werden. Doch sind die kirchlichen Zeitstrukturen heute noch gesellschaftlich stark verankert und werden auch durch die staatliche Gesetzgebung abgesichert. Wie die gegenwärtige Auseinandersetzung um die Sonntagsarbeit zeigt, sind diese Vorstellungen aber nicht mehr allgemein selbstverständlich. Die Durchsetzbarkeit durch die Kirchen hängt auf Dauer vor allem von der Unterstützung durch ihre Mitglieder ab.
In den unierten Landeskirchen Rheinland und Westfalen kann allerdings auch ein Laie zum Vorsitzenden des Presbyteriums gewählt werden. In diesem Fall, der aller dings selten eintritt, ist die Analogie zur Norddeutschen Ratsverfassung stärker als zur süddeutschen Ratsverfassung (vgl. Beer u. Laux 21977, 59–65)
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Geller, H. (2002). Strukturprinzipien von Kirchengemeinden. In: Ökumene und Gemeinde. Forschung Soziologie, vol 147. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99955-9_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99955-9_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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