Konstruktivistische (Theorie-)Ansichten der Erwachsenenbildung

Zusammenfassung

Als „Väter“ des Konstruktivismus werden häufig die chilenischen Biologen H. Maturana und F. Varela genannt. Sie interessieren sich für eine Biologie des Erkennens, wozu die sinnliche Wahrnehmung, das Denken, das Fühlen und auch das Lernen gehört. Sie vertreten eine Sicht,

„…die das Erkennen nicht als eine Repräsentation der ‚Welt da draußen‘ versteht, sondern als ein andauerndes Hervorbringen einer Welt durch den Prozeß des Lebens selbst“ (MaturanaNarela 1987, S. 7)

Diese neurobiologische Erkenntnistheorie hat auch das sozialwissenschaftliche Denken beeinflußt. In der Literatur- und Geschichtswissenschaft, in der Sozialarbeit und Psychotherapie häufen sich die Verweise auf den Konstruktivismus. In der Erwachsenenbildung haben Tietgens (1981) und Schäffter (1985) zwar schon in den 80er Jahren auf konstruktivistische Sichtweisen hingewiesen, aber erst in jüngster Zeit scheint das Interesse an diesem Ansatz zuzunehmen (Arnold 1994).