Zusammenfassung
Das soziologische Paradigma der Modernisierung, wie es als Leitmotiv auch die Beiträge dieses Buchs durchzieht, hat den Blick weiten gelernt für die komplexen Umbrüche, die sich in unseren Lebenszusammenhängen vollzogen haben und immer noch vollziehen (Beck 1986). Nur allmählich wächst im kirchlichen Kontext das Bewußtsein, daß diese das ganze moderne Leben konstituierenden Prozesse Ursache auch jener tiefgreifenden Umbrüche sind, die vordergründig vor allem kirchliche Lebensvollzüge und Gesellungsformen, in Wirklichkeit aber religiöses Leben und Zugang zu Religionen insgesamt betreffen (Gabriel 1992: 24). Die — geschichtlich gesehen:kontingent — hohe Übereinstimmung von kirchlicher Institution, individueller Frömmigkeit und gesellschaftlichen Kulturmustern löst sich auf. Die Individualisierungs-, Differenzierungs- und Pluralisierungstendenzen haben auch den Bereich von Religion und Religiosität erfaßt und lassen diese hintergründiger, individueller und informeller werden (Gabriel 1992:141–192).
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Literatur
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© 1994 Leske + Budrich, Opladen
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Kaifel, M. (1994). Die Dignität des Alltagsglaubens. In: Gabriel, K., Hobelsberger, H. (eds) Jugend, Religion und Modernisierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99912-2_12
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