Zusammenfassung
Das Leben Gustav Landauers, der am 7. April 1870 in Karlsruhe geboren und am 2. Mai 1919 in München ermordet wurde,1 umfaßt ungefähr den Zeitraum des deutschen Kaiserreiches. Diese Spanne ist als eine Epoche des Nationalismus, der Industrialisierung, der Säkularisierung und der Demokratisierung charakterisiert worden.2 Der Gründungsakt des deutschen Nationalstaates war keine kraftvolle Willensbekundung eines mündigen Volkes, sondern ein militärisch-dynastischer Akt, welcher eine Reihe erfolgreicher Kriege abschloß. In der Reichsverfassung sollten zwei gegensätzliche Strömungen miteinander verbunden werden: zum einen jene Kräfte, welche für die bürgerlich-liberalen und demokratischen Ideen von 1848 standen, und zum anderen die konservative Gegenbewegung hierzu.3 Und so gab es zwar einerseits Reichstagsabgeordnete, die mittels allgemeiner, gleicher, direkter und geheimer Wahlen ermittelt wurden, doch war andererseits die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers gegenüber dem Parlament faktisch bedeutungslos; von der außenpolitischen Rolle des Kaisers ganz zu schweigen.
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Schmitz, SU. (2000). Gustav Landauer. In: Homo democraticus. Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99907-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99907-8_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2655-2
Online ISBN: 978-3-322-99907-8
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