Menschenrechte, Recht und Bildung

Zusammenfassung

Das Thema „Menschenrechte“ wurde lange Zeit im Rahmen von Schule als spezielles Thema der Politischen Bildung, besonders des Geschichtsunterrichts reklamiert (vgl. Gericke/Hambrink/Kersten 1984). Im Zuge von Konzepten „Moralischer Erziehung“ behandelte man dann allerdings die „Menschenrechte als eine Herausforderung der Erziehung“ allgemein (Hilligen 1981), die „nicht einfach einem Fach oder einem Fachbereich zugeordnet werden kann, sondern als allgegenwärtige Verhaltensweise über allen Lernakten steht und als Voraussetzung für Lernen überhaupt gilt“ (Schnurer 1998, 19). Schon die 18. Generalkonferenz der Unesco hatte 1974 „Empfehlungen über die Erziehung zu internationaler Verständigung und Zusammenarbeit und zum Frieden in der Welt sowie die Erziehung zur Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten“ herausgegeben, in denen gefordert wurde, daß die Menschenrechte „Ziele von Bildung und Erziehung sein sollen“ (Deutsche Unesco-Kommission 1990; Hervorheb. v. mir, V.L.). Den „Empfehlungen zur Förderung der Menschenrechtserziehung in der Schule“ der Kultusministerkonferenz von 1980 war zu entnehmen, daß die Menschenrechte „unabdingbare Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben“ seien und deshalb in der Schule (nunmehr die eben genannte Formulierung merkwürdig einschränkend:) der „hohe Rang“ der Menschenrechte „bewußt zu machen“ sei: „Die Beschäftigung mit den Menschenrechten soll im Schüler die Bereitschaft wecken und stärken, für ihre Verwirklichung einzutreten (...). Er muß dabei das Verhältnis von universaler Geltung und jeweiliger nationaler Entfaltung der Menschenrechte beurteilen lernen“ (Kultusministerkonferenz 1981, 2).