Zusammenfassung
Die Ernährung unter dem Gesichtspunkt sozialer Normen zu betrachten, eröffnet interessante Perspektiven: Zubereitung, Präsentation, die Art und Weise des Verzehrs, aber auch die Festlegung dessen, was zur Ernährung genutzt wird und was nicht, lassen sich so als generalisierte Verhaltenserwartungen lesen, als gesellschaftlich bewertende, (mehr bzw. weniger) verbindliche Standards mit bestimmten gesellschaftlichen Funktionen. Unter diesem Blickwinkel läßt sich der soziale Charakter der Ernährung besonders deutlich herauspräparieren und auch die gesellschaftliche Verankerung (Art der Norm, Grad der Institutionalisierung, Sanktionierung bei Abweichung oder Konformität) dessen, was uns im Alltag selbstverständlich erscheint, vor Augen führen. Zur Aufkündigung der alltäglichen Selbstverständlichkeit eignet sich die Untersuchung der Nahrungsauswahl, insbesondere die Konzentration auf das, was eine Gesellschaft als Nahrung ablehnt, ganz besonders gut, denn sie lenkt den Blick auf Dinge, die verschmäht werden, obwohl ihre natürliche „Ausstattung“ dem Verzehr nicht entgegenstehen würde.
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Prahl, HW., Setzwein, M. (1999). Ernährung und soziale Norm. In: Soziologie der Ernährung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99874-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99874-3_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2005-5
Online ISBN: 978-3-322-99874-3
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