Schlussbetrachtung

Zusammenfassung

Betriebliche Abläufe, die sich frei von Störprozessen vollziehen, werden häufig als selbstverständlich vorausgesetzt und dennoch praktisch immer ein unerreichbarer Idealzustand bleiben. Dies ist umso mehr bedauerlich, als immer wieder Störprozesse mit teilweise katastrophalen Wirkungen vorkommen. Solche Wirkungen können Umweltschädigungen sein, aber auch Unfälle von Mitarbeitern oder Produkthaftpflichtschäden, die weitreichende Konsequenzen haben. Längst hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass blosse Versicherung hier häufig zu kurz greift. Inzwischen sind Sicherheitstechnik, Schadens- und Unfallverhütung zu einem weiten Aufgabengebiet für Heerscharen von Ingenieuren geworden. Dass auch die Betriebswirtschaftslehre Beiträge zum Management betrieblicher Risiken leisten kann, gerät darüber fast in Vergessenheit. Besonders der Beitrag der Organisationswissenschaft zur betrieblichen Risikoproblematik drängt sich nicht unmittelbar auf. Die beiden Forschungsbereiche Risiko und Organisationswissenschaft liegen allerdings nicht so weit auseinander, wie es ein flüchtiger Blick auf die betriebswirtschaftliche Literatur nahelegt. Vielmehr lassen sich an verschiedenen Anknüpfungspunkten Verbindungen herstellen. In der vorliegenden Arbeit wurde dies in einem zweistufigen Vorgehen versucht. Es wird nicht nur dargelegt, welcher Zusammenhang zwischen Organisationswissenschaft und Risk Management besteht, sondern auch wie sich das Verhältnis der beiden Forschungsfelder durch den Paradigmenwechsel im Bereich der Organisationswissenschaft verändert. Es wurde herausgearbeitet, dass sich sowohl die Risikowirkung der jeweiligen Organisationsstrukturen, als auch die Möglichkeiten zur Einbindung des Risk Management in den beiden Paradigmen grundsätzlich unterscheiden.