Zusammenfassung
Zwischen „Vergleichen“ und „Gleichsetzen“ verläuft im deutschen Sprachgebrauch eine sehr undeutliche Grenze. Strenggenommen behaupten wir nicht, zwei Dinge seien gleich, sobald wir sie miteinander vergleichen — im Gegenteil: damit man sie vergleichen kann, dürfen sie ja gerade nicht völlig identisch sein. Dennoch kommen wir vor allem dann auf die Idee, Dinge zu vergleichen, wenn sie Ähnlichkeiten aufweisen. Vergleichen heißt damit immer, etwas genauer hinter die Kulisse vordergündiger Übereinstimmungen zu blicken.
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Literatur
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Siehe zu den Konferenzen der Hamburger Forschungsstelle für die Geschichte des Nationalsozialismus: Bulletin 1995 Nr. 9,Beilage zu Mittelweg 36,Heft 4/1993, S. 65 ff.,Bulletin 1995 Nr. 16,Beilage zu Mittelweg 36,Heft 5/1994, S. 49 ff.
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Stalinismus,von unten’? Zur Diskussion um die gesellschaftlichen Voraussetzungen politischer Herrschaft in der Phase der Vorkriegsfünfjahrpläne“, in: D. Geyer (Hg.), Die Umwertung der sowjetischen Geschichte, Göttingen 1991, S. 133–166.
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Vetter, M. (1996). Terroristische Diktaturen im zwanzigsten Jahrhundert. In: Vetter, M. (eds) Terroristische Diktaturen im 20. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99851-4_1
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