Zusammenfassung
Die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland stehen im Zentrum der kontinentaleuropäischen Geschichte. Phasen der Konfrontationen und des Ausgleichs lösten sich im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder ab, wobei eine starke gegenseitige kulturelle Beeinflussung die Beziehungen prägte. Die Auswirkungen der französischen Revolution, die Befreiungskriege und die Versuche einer deutschen Nationalstaatsgründung führten im 19. Jahrhundert zu einer unglücklichen Zuspitzung des deutsch-französischen Verhältnisses. Die Konfrontationen und Rivalitäten verdichteten sich im deutsch-französischen Krieg 1870/71 zur sogenannten »Erbfeindschaft«, zu einem krassen deutsch-französischen Gegensatz, der sich im Ersten Weltkrieg erneut in zerstörerischer Weise entlud. Die als äußerst demütigend empfundene Niederlage 1940 sowie die darauffolgende Besetzung Frankreichs mit all den traumatischen Begleiterscheinungen wie dem Vichy-Regime und der Kollaboration, aber auch die Spaltung Frankreichs in einen Vichy-treuen und einen »freien«, von General de Gaulle repräsentierten Teil belasteten das deutsch-französische Verhältnis nach Ende des Zweiten Weltkrieges zutiefst. Ein deutsch-französischer Ausgleich, eine Versöhnung wurde somit zu einer zentralen und dringenden Aufgabe der Nachkriegszeit. Daß diese deutsch-französische Versöhnung sich zu einer beispiellosen Freundschaft und Partnerschaft entwickeln konnte, ist einer jener historischen Glücksfälle, die in der Geschichte der Völker nicht allzu häufig vorkommen.
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Müller-Brandeck-Bocquet, G., Moreau, P. (1998). Deutsch-französische Beziehungen. In: Frankreich. Beiträge zur Politik und Zeitgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99848-4_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99848-4_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-99848-4
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