Zusammenfassung
Die Hypothesen zur Theorie der Verantwortung werden einem experimentellen Test unterworfen. Das Experiment ist in die studentische „Lebenswelt“ eingepaßt, Verantwortung wird als (freiwillige) Mitwirkung erfaßt (auf das Ziel hin, einen „Prüfungsleitfaden für Studenten” zu entwickeln). Versuchsbedingungen sind: Komplexität, Kontextabhängigkeit und Fiktion der Gerechtigkeit. Die zentrale Hypothese — die Komplexitätshypothese — wird klar bestätigt: Das Maß an geleisteter Verantwortung ist direkt abhängig von der Komplexität der Situationsinterpretation. Es ergibt sich sogar ein ansteigender Trend über alle Stufen der Verallgemeinernden Situations-Interpretation hinweg. Auch die anderen Hypothesen können bestätigt werden (mit Ausnahme der Heteronomie / Autonomie-Hilfshypothese, für die sich eine Reformulierung anbietet). Zusatzanalysen der Versuchsdaten zeigen ein theoriekonsistentes Bild der moral-relevanten Variablen, z.B., daß das Gefühl der Verpflichtung nur bei Betroffenheit handlungsrelevant wird (d.h. mit Verantwortung korreliert). Bestätigung findet ein These Nunner-Winklers (1984): geschlechtsspezifische Unterschiede der Moral rühren von geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Sozialisation (bei Frauen eher Rollendiffusität, bei Männern eher Rollendistinktheit).
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© 1994 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Mieg, H.A. (1994). Der Test zur Theorie der Verantwortung: Das Experiment. In: Verantwortung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99839-2_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99839-2_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12631-9
Online ISBN: 978-3-322-99839-2
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