Zusammenfassung
Reale Finanzmärkte unterscheiden sich mehr oder weniger stark von dem Ideal eines walrasianischen Auktionsmarktes, der durch friktionslosen Handel, vollständigen Wettbewerb und gleichartige Marktteilnehmer charakterisiert ist. In Wirklichkeit sind Märkte durch eine Vielzahl von Strukturmerkmalen gekennzeichnet, wie z.B. das Verfahren der Preisermittlung, Handelsregeln, die Rolle von Intermediären, die Wettbewerbssituation unter den Marktteilnehmern, Umfang und Qualität der verbreiteten Informationen, Gebührenstrukturen etc. Die traditionellen Gleichgewichtsmodelle der Kapitalmarkttheorie abstrahieren von der institutionellen Struktur des Marktes und betrachten lediglich die Gleichgewichtseigenschaften von Preisen, ohne explizit einen Preisbildungsmechanismus einzubeziehen. Somit bleibt völlig offen, ob die theoretisch ermittelten Preise überhaupt mit einem der real existierenden Marktmechanismen zustandekommen. Da die qualitativen Eigenschaften von Preisen in Abhängigkeit des Marktmechanismus variieren, ist auch die Bewertungsfunktion von Kapitalmärkten, die für die Allokation von Investitionen von Bedeutung ist, untrennbar mit der institutionellen Struktur eines Marktes verbunden.
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Literatur
Vgl. Demsetz [42, S. 35].
Vgl. hierzu auch Smidt [139].
Garman war auch derjenige, der den Begriff market microstructure geprägt hat.
Der Unterschied zwischen der Spanne eines einzelnen Händlers und der Marktspanne wird ausführlich von Cohen etal. [35] diskutiert.
Der Artikel wurde von Jack Tieynor verfaßt, der unter dem Namen des englischen Bankiers und Journalisten Walter Bagehot schrieb.
Dieses von Akerlof am Beispiel des Gebrauchtwagenmarktes untersuchte Problem ist von allgemeiner Struktur, die sich in vielen Situationen wiederfindet.
Der Marketmaker schreibt eine aus dem Geld liegende Strangle-Option. Diese ist eine Kombination einer Put- und einer Call-Option mit verschiedenen Basispreisen, deren Differenz die Spanne ist.
Das sind Aufträge, bei denen nur die zu kaufende bzw. verkaufende Menge spezifiziert ist und die zum Marktpreis ausgeführt werden.
In einer früheren Arbeit hat Kyle [91] einen Markt mit nicht-kompetitiven Marketmakern und mehreren informierten Investoren untersucht, die über unterschiedliche
Vgl. Caballé/Krishnan [29].
Vgl. Subrahmanyam [149].
Vgl. Holden/Subrahmanyam [84].
Vgl. Admati/Pfleiderer [2].
Vgl. Foster/Viswanathan [54].
Vgl. Chowdhry/Nanda [33].
Vgl. Subrahmanyam [148].
Vgl. Seppi [137].
Vgl. Forster/George [53].
Vgl. Freedman [57].
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Lüdecke, T. (1996). Marktmikrostruktur: Ein Überblick. In: Struktur und Qualität von Finanzmärkten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99832-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99832-3_2
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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