Zusammenfassung
Ethik (die Lehre von der Sittlichkeit) und Moral (Sittlichkeit) basieren auf den in einer Gesellschaft gültigen religiösen und moralischen Vorstellungen. Sie sind für epochenübergreifende sozio-kulturelle Traditionen symptomatisch. Ihr Wandel verläuft parallel zum oder besser im Zusammenhang mit dem Wandel gesellschaftlicher Wertvorstellungen. Über die Ursachen will ich mich nicht verbreiten. Nur soviel: Da es sich um einen Prozeß handelt, der niemals zum Abschluß gelangt, konkurrieren stets unterschiedliche Wertvorstellungen in einer Gesellschaft gleichzeitig miteinander, selbst in totalitären oder autoritären politischen Systemen. Diese Konkurrenz ermöglicht eigentlich erst gesellschaftliche Veränderungen, die fast immer als „Fortschritt“ interpretiert werden.
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Literatur
Paul Claudel/André Gide: Zweifel und Glaube. Briefwechsel 1899–1926, München 1965, S. 124f.
Otto Groth: Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft, München 1948, S. 16f.
Kaspar Stieler: Zeitungs Lust und Nutz. Volist. Neudruck der Originalausg. von 1695, hrsg. v. Gert Hagelweide, Bremen 1969.
Hagelweide verweist dazu auf Göran Rystad: Kriegsnachrichten und Propaganda während des Dreißigjährigen Krieges, Lund 1960.
K. Koszyk: Deutsche Presse im 19. Jahrhundert, Berlin 1966, S. 42.
Deutscher Presserat. Publizistische Grundsätze (Pressekodex), Richtlinien etc., Beschwer-deordnung, Bonn 1986.
H. Wuttke: Die deutschen Zeitschriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung, Leipzig 21875, S. 297ff. Ein Reprint ist über den Wissenschaftsverlag V. Spiess, Berlin, zu erhalten.
Vgl. K. Koszyk: Pressepolitik für Deutsche 1945–1949, Berlin 1986, S. 120. Vgl. dazu auch Alexis de Tocquevilles „Über die Demokratie in Amerika“, wo es im 2. Band von 1840 heißt: „In einer demokratischen Nation wie Amerika, in der die Standesunterschiede ver¬wischt sind und die ganze Gesellschaft nur eine einzige Masse aus ähnlichen, wenn auch nicht gänzlich gleichen Elementen darstellt, könnte man sich niemals im voraus darüber verständigen, was die Ehre gestattet und verbietet.”
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Koszyk, K. (1992). Zur Geschichte der Pressefreiheit in Deutschland: Als die Ethik zum Maulkorb der Medien wurde. In: Haller, M., Holzhey, H. (eds) Medien-Ethik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99816-3_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99816-3_6
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12305-9
Online ISBN: 978-3-322-99816-3
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