Zusammenfassung
Wer — wie ich — nie als Journalist tätig war, also beispielsweise nie an einer Redaktionssitzung oder Programmbesprechung teilgenommen hat, wer dergestalt die journalistische Arbeit nicht von innen kennt, wird sich die Frage, ob Journalisten Esoteriker sind, kaum selbst zumuten. Er gehört nicht dazu. Das gefährdet jedes Urteil, insbesondere aber ein Urteil, das intime Kenntnisse verlangt, und ein Urteil über die fragliche Esoterik des Journalismus verlangt das. Meine praktischen Erfahrungen beschränken sich auf das Einsenden eines Typoskripts (und das Wiedersehen mit dem daraus gewordenen Zeitungsartikel), die Studioaufnahme eines Rundfunkvortrags oder ein Interview — Vorgänge des Eindringens bzw. Eingelassenseins in eine Welt, deren innerer Zusammenhang dabei nur ganz punktuell aufgeht. Solches Bekanntwerden ist auch nicht Selbstzweck, sondern dient einzig dem Hinauskommen, der Veröffentlichung.
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Literatur
K. Gaiser: Art. Exoterisch/esoterisch, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 2, Basel/Stuttgart 1972, Sp. 865–867.
Als „akroamatisch“, d.h. zum Anhören bestimmt, werden die Schriften des Aristoteles bezeichnet, die als mündliche Lehrvorträge für Schüler konzipiert oder aus solchen entstanden waren. Zum sachlichen Verhältnis von „Esoterik und Exoterik” bei Platon und Aristoteles vgl. den diesbezüglichen Aufsatz von Rainer Marten in: Esoterik und Exoterik der Philosophie. Beiträge zu Geschichte und Sinn philosophischer Selbstbestimmung,hrsg. von H. Holzhey und W.Ch. Zimmerli, Basel/Stuttgart 1977, S. 13–31.
G.W. Leibniz: Nouveaux Essais sur l’entendement humain. Akad.-Ausg. VI/6, S.260.
Vgl. G.W. Leibniz’ Vorrede zu seiner Nizolius-Ausgabe in Akad.-Ausg. VI/2, S. 416 und den Beitrag von W. Tinner „Leibniz: System und Exoterik“ in dem Anm. 2 erwähnten Band, S. 101–116.
Die philosophischen Schriften von G.W. Leibniz, hrsg. von C.J. Gerhardt, Bd. 3,S. 338ff.
G.W.F. Hegel: Über das Wesen der philosophischen Kritik überhaupt… GW Bd. 4, hrsg. von H. Buchner und O. Pöggeler, Hamburg 1968, S. 124.
E.W. Orth: Zur Medialität der menschlichen Orientierung, in: Symbol, Geschlecht, Design. Studia Philosophica vol. 48 (1989) S. 9–27, bes. S. 23ff.
Vgl. Orth, a.a.O., S. 23.
H. Saner: Die Macht der Zeichen und ihr Hang zur Symbolokratie, in: Arbeitsblätter für ethische Forschung 1.88 (Zürich, März 1988 ) S. 3.
I. Kant: Kritik der reinen Vernunft A 218B 266.
H. Cohen: Logik der reinen Erkenntnis,2Berlin 1914 (= Werke, Bd. 6), S. 454ff.
G.W.F. Hegel: Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie. Werke, hrsg. von H. Glockner, Bd. 18, S. 238.
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Holzhey, H. (1992). Sind Journalisten Esoteriker?. In: Haller, M., Holzhey, H. (eds) Medien-Ethik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99816-3_21
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