Zusammenfassung
Ulrich Saxer hat in seinem Beitrag „Strukturelle Möglichkeiten und Grenzen von Medien- und Journalismusethik“1 die Auffassung vertreten, das Recht erweise „sich immer wieder als zu wenig differenzierte oder auch durchsetzungsmächtige Steuerungsinstanz von Mediensystemen und journalistischen Aktivitäten“2. Diese These bedarf genauerer Erörterung; sie ist auf den ersten Blick eher überraschend als selbstverständlich: Gibt es denn eine durchsetzungsmächtigere Steuerungsinstanz als das Recht, dessen Durchsetzung der Staat mit seinem gesamten Kontroll- und Verfolgungsapparat — unter Einsatz notfalls auch des staatlichen Gewaltanwendungsmonopols — garantiert? Und ist das Recht wirklich zu undifferenziert, da doch die Klage über das ständige Vordringen der Rechtsordnung in zuvor rechtlich ungeregelte Bereiche und die Ausbreitung einzelfallorientierten — und damit doch ständig weiter differenzierenden! — Richterrechts (in der Bundesrepublik Deutschland zumindest) zum Allgemeingut politischer Auseinandersetzungen gehört?
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© 1992 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Branahl, U. (1992). Recht und Moral im Journalismus. In: Haller, M., Holzhey, H. (eds) Medien-Ethik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99816-3_18
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-322-99816-3
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