Zusammenfassung
Der in den neuen Bundesländern sich vollziehende politische, ökonomische und soziale Transformationsprozeß trifft Frauen in spezifischer Weise. In der DDR stellten sie etwa die Hälfte der Beschäftigten, und die Vereinbarung von Erwerbstätigkeit, Weiterbildung und Familie galt als Selbstverständlichkeit. Seitdem haben Frauen weit überdurchschnittlich häufig ihren Arbeitsplatz verloren und vor allem vergleichsweise größere Schwierigkeiten, eine neue Stelle zu finden (vgl. Engelbrech 1994). Hinzu kommen schlechter werdende Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Aus dieser Situation resultiert ein dringender frauenpolitischer Handlungsbedarf, um die mit der deutschen Vereinigung neu entstandenen bzw. aus der ehemaligen DDR fortbestehenden sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu verringern.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literature
Die Daten für Wirkstoff e.V. Berlin lagen uns nicht vor.
Ende 1993 bzw. Anfang 1994 wurden ihre Gründungsdaten erhoben. In den letzten Befragungszyklus waren sie einbezogen.
Mit den Leiterinnen der Zentren in Wernigerode und Halle fanden die Gespräche im November 1993 statt.
Drei dieser Frauen schieden später als Leiterin aus. Ihre Äußerungen wurden daher nur in bezug auf den Gründungsprozeß ausgewertet.
In Straupitz und Berlin (Wirkstoff e.V.) konnten die zweiten Interviews aus organisatorischen bzw. Krankheitsgründen nicht durchgeführt werden. In den später gegründeten FTZ Halle und Wernigerode war gerade kurz zuvor das erste Interview geführt worden.
Eine Leitung war doppelt besetzt, dort wurde mit beiden Leiterinnen ein Interview geführt.
Selbstverständlich blieb die Anonymität der Befragten gewährleistet. Die Verknüpfung von Erst- und zugehörigem Nachbefragungsbogen ermöglichte uns eine von den antwortenden Frauen eigens dafür vergebene individuelle Code-Nummer.
Darüber hinaus stützten wir uns auf vorliegende schriftliche Informationsmaterialien und Berichte der Fortbildungsleitung, standen mit ihr in laufendem Kontakt über Stand und Entwicklung der Fortbildung und nahmen verschiedentlich an den Seminaren der Beraterinnen teil, nicht zuletzt auch, um Forschungsergebnisse rückzukoppeln.
Ausnahmen bildeten zwei (ehemalige) Beraterinnen, die bereits im Herbst/Winter 1992 aus dem Projekt ausgeschieden waren. Eine Frau lehnte ein abschließendes Gespräch ab, die andere wurde aus arbeitsökonomischen Gründen telefonisch befragt. Soweit es sich bei den Trägern der Beratungsstellen um FTZ handelte, waren unsere Fragen zur Weiterbildungsberatung Bestandteil des zweiten Interviewzyklus über Stand und Entwicklung dieser Einrichtungen (s.o.).
In seiner endgültigen Form war dieser Erhebungsbogen Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses mit den Beraterinnen und der Fortbildungsleitung um Inhalte, Umfang und Aufbau. Bedeutsam war in diesem Zusammenhang, daß er — so die Quintessenz der geführten Gespräche — nicht nur ein Forschungsinstrument der wissenschaftlichen Begleitung sein sollte, sondern von den Beraterinnen auch als Arbeitsmittel für ihre Tätigkeit eingesetzt werden konnte.
Gegliedert war der Erhebungsbogen in drei Teile:
Der erste diente der überblickartigen Dokumentation sozio-demographischer Angaben der Ratsuchenden, der Anzahl und Dauer der Beratungsgespräche sowie der Erfassung des Beratungsanlasses.
Anhand des dritten Teils des Erhebungsbogens erfaßten die Beraterinnen — soweit entsprechende Aspekte Gegenstand der Beratung waren — potentielle Weiterbildungsinteressen und -absichten der Ratsuchenden, geplante Realisierungsschritte sowie Weiterbildungshemmnisse, die diesen möglicherweise entgegenstanden.
Aufgrund der nach Gesprächen mit den Beraterinnen und der Fortbildungsleitung notwendig gewordenen Modifizierungen an dem Erfassungsbogen (s.o.) verzögerte sich der Beginn der Erhebung, so daß die ersten Beratungsfälle nicht einbezogen werden konnten.
Rights and permissions
Copyright information
© 1996 Leske + Budrich, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Ambos, I., Schiersmann, C. (1996). Einleitung. In: Weiterbildung von Frauen in den neuen Bundesländern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99801-9_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99801-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1686-7
Online ISBN: 978-3-322-99801-9
eBook Packages: Springer Book Archive