Zusammenfassung
Nicht erst der Zerfall der polaren Ost-West-Konfrontation und die für die Bundesrepublik bedeutsame Subsumtion der DDR unter einen gesamtdeutschen Nationalstaat hat zu institutionellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt geführt — sie waren in der Entwicklung der 70er und 80er Jahre bereits angelegt und sind in den 90er Jahren lediglich deutlicher in Erscheinung getreten. Spätestens Anfang der 80er Jahre wurde auch in der sozialwissenschaftlichen Literatur vom nur „kurzen Traum immerwährender Prosperität“ (Lutz 1984) gesprochen. Das „Normalarbeitsverhältnis“ (Mückenberger 1985, 1989) als dominierendes „Sozialmodell“ abhängiger Erwerbsarbeit wurde empirisch seltener (vgl. Mutz et al. 1995)1, wenn auch sein symbolischer Gehalt — gerade in der Abweichung — weiterhin relativ ungebrochene Gültigkeit hatte.2
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Literatur
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Mutz, G. (1995). Erwerbsbiographische Diskontinuitäten in West- und Ostdeutschland. In: Berger, P.A., Sopp, P. (eds) Sozialstruktur und Lebenslauf. Sozialstrukturanalyse, vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99791-3_10
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