Zusammenfassung
Die seit einigen Jahren zu beobachtende konzeptionelle beziehungsweise personelle Schwäche der sozialdemokratischen Parteiführung läßt sich nicht nur durch den Mangel an SPD-authentischer Intellektualität oder — präziser gesagt — Analysefähigkeit erklären. Sie ist zugleich auch das langfristige Resultat einer Verengung, manchmal sogar einer Verstopfung der Kanäle beziehungsweise einer Austrocknung der Reservoirs, aus denen sich der Führungsnachwuchs der Nachkriegs-SPD einst speiste. Die Entstehung dieser Konstellation versuche ich im folgenden — in einem Rückblick auf die Formierung von drei Nachwuchsreservoirs in der SPD und die Brüche im Verhältnis dieser Organisationen zu ihrer Mutterpartei in den sechziger und siebziger Jahren — zu beleuchten. Meine These ist, daß beide Probleme, nämlich das Theorie- und Analysedefizit der Partei sowie die Nachwuchs- und Führungskrise, enger zusammenhängen als es auf den ersten Blick scheinen mag und als es in den politologischen Analysen zur Krise der SPD bisher berücksichtigt worden ist.
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© 1999 Leske + Budrich, Opladen
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Fichter, T. (1999). Eliten- und Theoriebildung in der SPD nach 1945. In: Dürr, T., Walter, F. (eds) Solidargemeinschaft und fragmentierte Gesellschaft: Parteien, Milieus und Verbände im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99787-6_17
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