Zusammenfassung
Die vorliegende Untersuchung hat gezeigt, daß die produktartbezogen und phasenbezogen sukzessive Struktur der Auftragsplanung im MRP-II-Konzept eine inakzeptable Vereinfachung der realen Entscheidungssituation bei Serienfertigung impliziert. Die Vernachlässigung erzeug-nisstrukturbedingter Interdependenzen durch die produktweise isolierte Auftragsgrößenplanung führt im allgemeinen zu kostenmäßig suboptimalen Produktionsplänen, was in der Literatur pointiert durch den Begriff der „Losgrößenexplosion“ herausgestellt wird. Überhöhte Losgrößen können sich zudem nicht nur unter Kostengesichtspunkten, sondern auch im Hinblick auf ihre kapazitätsmäßige Realisierbarkeit als problematisch erweisen. Das MRP-II-Konzept sieht erst im Anschluß an die in der Materialdisposition vorgenommene Auftragsplanung eine arbeitsganggenaue Terminfestlegung vor, bei der schließlich auch auf die Einhaltung bestehender Kapazitätsbeschränkungen geachtet wird. Der Spielraum zur Festsetzung der betreffenden Termine, der bereits durch die Vorlaufverschiebung im Zuge der Auftragsplanung grob abgesteckt wurde, kann sich dann als zu gering herausstellen, um überhaupt eine planmäßige Erledigung der disponierten Fertigungsaufträge zuzulassen. Die einzige Vorkehrung hiergegenderen Wirksamkeit aber keineswegs garantiert istbesteht darin, der groben Auf-tragsterminierung im Rahmen der programmgebundenen Materialdisposition hinreichend lange Vorlaufzeiten zugrunde zu legen. Dies allerdings führt zu hohen Lagerbeständen mit entsprechenden, nachteiligen kostenmäßigen Konsequenzen.
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Petersen, L. (1998). Zusammenfassung und Ausblick. In: Kapazitätsorientierte Auftragsplanung bei Serienfertigung. Deutscher Universitätsverlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99768-5_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99768-5_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag
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