Zusammenfassung
Der Beitrag schließt thematisch an Überlegungen an, die im ersten Band des Handbuchs „Sozialwissenschaftliche Diskusanalyse“ entwickelt wurden. Er greift das dort entwickelte Diskursmodell auf und geht der Frage nach, wie dieses Diskursmodell empirisch umgesetzt werden kann. Im Mittelpunkt stehen hierbei die methodischen Probleme, mit denen eine Diskursanalyse öffentlicher Auseinandersetzungen konfrontiert ist. Um eine Antwort auf diese methodischen Probleme der Diskursanalyse zu entwickeln, werden diese Probleme in Auswahl-, Interpretations- und Darstellungsprobleme untergliedert und diskutiert. Die Diskussion dieser drei Probleme orientiert sich am Ansatz der Grounded Theory und entwickelt im Rückgriff auf das für die Grounded Theory forschungsleitende Verfahren des ‘theoretical sampling’ Vorschläge für eine gezielte Auswahl von Untersuchungseinheiten, für die Beurteilung der relativen Bedeutung einzelner Diskursbeiträge innerhalb eines Diskurses und für eine intersubjektiv überprüfbare Darstellung diskursanalytischer Untersuchungsergebnisse. Im Anschluss an diese Diskussion methodischer Probleme der Diskursanalyse wird die abstrakte Diskussion dieser Probleme durch ein empirisches Beispiel ergänzt, mit dem die vorgeschlagenen Lösungswege exemplarisch veranschaulicht werden sollen.
Der Beitrag entstand im Rahmen eines von der DFG geförderten Projekts, das die deutschen Diskussionen über die Kriege am Golf und in Jugoslawien in ihrer Bedeutung für die politische Kultur und ihren Wandel untersucht — HI 690/5-2.
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Schwab-Trapp, M. (2004). Methodische Aspekte der Diskursanalyse. Probleme der Analyse diskursiver Auseinandersetzungen am Beispiel der deutschen Diskussion über den Kosovokrieg. In: Keller, R., Hierseland, A., Schneider, W., Viehöver, W. (eds) Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99764-7_7
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