Zusammenfassung
Das politische System der Bundesrepublik Deutschland war in den 80er Jahren Schauplatz einer ungewöhnlichen Erfolgsstory. Es gelang, was in den ersten 30 Jahren der Republik stets gescheitert war: Die Etablierung einer neuen Parlamentspartei neben der Union, der Sozialdemokratie und den Liberalen. Die Grünen — dieses Wort ist hier und im folgenden als Sammelbegriff auch für die Vorformen, Verästelungen und Bündnispartner der 1980 gegründeten Bundespartei zu verstehen — zogen seit der Bremer Bürgerschaftswahl von 1979 nach und nach in fast alle Landesparlamente der Bundesrepublik und schließlich auch der Ex-DDR (Ausnahmen Ende Oktober 1990: Schleswig-Holstein, Saarland, Mecklenburg-Vorpommern) sowie 1983 in den Bundestag ein. Sie wurden bis heute aus keinem der Parlamente, in dem sie einmal saßen, wieder herausgewählt. Das unterscheidet ihre Karriere deutlich von der der rechtsradikalen NPD, die zwischen 1966 und 1968 in sieben Landtage einrückte, aber bei den Folgewahlen ausnahmslos an der 5%-Klausel scheiterte.
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© 1991 Leske + Budrich, Opladen
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Zeuner, B. (1991). Die Partei der GRÜNEN. Zwischen Bewegung und Staat. In: Süß, W. (eds) Die Bundesrepublik in den achtziger Jahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99758-6_4
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