Zusammenfassung
Kein Staat des Westens hat aus der Umwälzung der europäischen politischen Landschaft im Herbst 1989 einen vergleichbaren Gewinn gezogen wie die Bundesrepublik Deutschland. 45 Jahre nach dem alliierten Sieg über das Hitler-Regime konnte sich im Einverständnis mit den vier Siegermächten die staatliche Neuvereinigung der Deutschen vollziehen. Dabei hatten die 80er Jahre außenpolitisch alles andere als verheißungsvoll begonnen. Der Einmarsch sowjetischer Truppen nach Afghanistan Ende Dezember 1979 beendete definitiv die erste Entspannungsphase in den Ost-West-Beziehungen, zu der die Bundesrepublik mit der Ostpolitik der sozial-liberalen Koalition einen wichtigen Beitrag geleistet hatte. Während sich die in den 70er Jahren gewachsene Entspannungsarchitektur in Europa als relativ krisenfest erwies, war es zwischen den Weltmächten zu keinem Konsens über Ziele, Inhalte und Methoden ihrer Entspannungspolitik gekommen (Garthoff 1985). Von diesen Veränderungen konnte sich die Bundesrepublik nicht entkoppeln.
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Staack, M. (1991). Die Entwicklung der internationalen Beziehungen und die Bundesrepublik Deutschland. In: Süß, W. (eds) Die Bundesrepublik in den achtziger Jahren. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99758-6_17
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