Zusammenfassung
Strategische Unternehmensführung hat sich in der Vergangenheit hauptsächlich extern an Märkten und überwiegend mit der strategischen Problemerfassung und Strategieformulierung auseinandergesetzt. Bedingt durch verstärkte technologische und gesellschaftliche Dynamik und Instabilität (z.B. kürzere Produktlebenszyklen, Wertewandel in der Gesellschaft, Unsicherheiten in der Wirtschaftsentwicklung etc.) wurde zunehmend das interne Beziehungsgefüge des Unternehmens, und damit zusammenhängend Fragen der Implementierung und Kontrolle von Strategien zum Gegenstand der Strategischen Unternehmensführung. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer Integration und Abstimmung aller Führungssysteme und entscheidungsrelevanten Umwelten, da nur so strategisches Denken und strategische Verhaltensweisen langfristig die Schaffung und Sicherung von internen und externen Erfolgspotentialen gewährleisten.84 Grundsätzlich gilt, daß Strategie, Umweltsituation und Struktur des Unternehmens aufeinander abzustimmen sind. Da darüber hinaus unterschiedliche Organisations- und Führungsformen, d.h. Strukturen, nur funktionieren, wenn sie im Einklang mit den Menschen, ihren Werthaltungen, Einstellungen und Fähigkeiten stehen, erweitert sich das Spektrum der Strategischen Unternehmensführung zusehends auf das, was man auch als die Identität und die Kultur eines Unternehmens bezeichnet.85
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. Ansoff, H. I./Declerk, R. P./Hayes, R. L., 1976, S. 1f. und Kirsch, W./Trux, W., 1983, S. 43 f.
Vgl. ebenda sowie Wolfrum, B., 1991, S. 17 und Sauer, B., 1993, S. 3.
Die Potentialbereiche oder Schwerpunkte der Strategischen Unternehmensfahrung sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Die getroffene Auswahl ist somit eklektizistisch.
Die Begriffe Strategische Unternehmensführung und Strategisches Management werden im folgenden synonym verwendet.
Zu einer kritischen Diskussion der Forschung zur Strategischen Unternehmensführung vgl. Rasche, Ch., 1994, S. 10–30.
Die Unterscheidung von Erfolgspotential und Wettbewerbsvorteil liegt hauptsächlich in der zeitlichen Perspektive. Ein Erfolgspotential entwickelt sich langfristig und kann in der zukünftigen Unternehmensentwicklung zu einem Wettbewerbsvorteil konvertieren. Dabei bezieht sich ein Erfolgspotential eher auf die Förderung des eigenen Wissens und Könnens im Unternehmen und wird demnach innenorientiert definiert. Wettbewerbsvorteile beziehen sich auf die Übertragung dieses Wissens und Könnens auf den Markt. Erfolgspotentiale und Wettbewerbsvorteile können, müssen aber nicht identisch sein. Eine nähere Betrachtung des zentralen Begriffs “Erfolgspotential” wird in Kapitel D. 3 vorgenommen.
Vgl. Kirsch, W./Grebenc, H., 1986, S. 33ff., Wolfrum, B., 1994, S. 16.
Zu den Ursprüngen des Erfolgspotentialbegriffs Gälweiler, A., 1974, S. 132 ff., vgl. auch Köhler, R., 1981, S. 264 f., Kirsch, W., 1991, S. 17ff. und Wolfrum, U., 1993, S. 65 ff. Pümpin spricht in diesem Zusammenhang von “Strategischen Erfolgspositionen” (SEP), vgl. Piimpin, C., 1986, S. 33 ff. (siehe auch FN 96 ).
Im Gegensatz zu Erfolgspotentialen besitzen Erfolgsfaktoren eine zeitlich präzisere Abgrenzung. Unter strategischen Erfolgsfaktoren werden alle diejenigen Faktoren verstanden, die den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens über mindestens mittelfristige Zeiträume hinweg maßgeblich beeinflussen. Sie sind damit die zentralen Voraussetzungen und Fähigkeiten, um die Prosperität eines Unternehmens langfristig sicherzustellen. Sie müssen spätestens dann bestehen, wenn die periodengebundene kurzfristige Erfolgsrealisierung beginnt. Erfolgspotentiale unterliegen nicht dieser Bedingung. Im Zeitablauf sollen jedoch aus Erfolgspotentialen konkrete Erfolgsfaktoren werden.
Wolfrum, U., 1990, S. 3, ebenso sei auf seine Untersuchung “Erfolgspotentiale” für einen tieferen Einstieg in die Konzeption und Einordnung von Erfolgspotentialen in die Strategische Unternehmensführung verwiesen, vgl. Wolfrum, U., 1990.
Vgl. Pümpin, C./Kobi, J. M./Wüthrich, H. A., 1985, S. 8, Dill, P., 1986, S. 100, Heinen, E., 1987, S. 22 und Deal, T. E./Kennedy, A. A., 1985, S. 4.
Vgl. Steinmann, H./Schreybgg, G., 1990, S. 532, Heinen, E./Dill, P., 1990, S. 17.
Vgl. Wiedmann, K. P./Kreutzer, R., 1989, S. 76 f.
Rights and permissions
Copyright information
© 1995 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Glöckler, T. (1995). Corporate Identity im Paradigma der Strategischen Unternehmensführung. In: Strategische Erfolgspotentiale durch Corporate Identity. Schriftenreihe des Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrums für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e.V. an der Universität Bayreuth (BF/M-Bayreuth). Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99732-6_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99732-6_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6209-4
Online ISBN: 978-3-322-99732-6
eBook Packages: Springer Book Archive