Zusammenfassung
In den vergangenen fünf Jahren ist Kolumbien zum sicherheitspolitischen Brennpunkt Lateinamerikas geworden. Dies liegt nicht nur daran, dass Kolumbien Schauplatz des ältesten internen Kriegs Lateinamerikas ist, sondern dass Gewalt in diesem Andenstaat ein vielschichtiges Phänomen ist. In den 90er Jahren hat die Zahl der direkten Opfer der Gewalt ein dramatisches Ausmaß erreicht. 250.000 Menschen wurden ermordet. Seit Mitte der 80er Jahre mussten 1,5 Millionen Kolumbianerinnen und Kolumbianer (das sind knapp 4 Prozent der Bevölkerung) vor der Gewalt flüchten und gelten als „intern Vertriebene“. Darüber hinaus verlassen immer mehr Kolumbianer das Land. Auch wenn gemeinhin die These vertreten wird, dass „nur“ etwa 5 bis 20 Prozent der Gewaltakte in direktem Zusammenhang mit bewaffneten Auseinandersetzungen stehen, gibt es doch bei einem wesentlich höheren Prozentsatz einen indirekten Zusammenhang mit dem Krieg: sei es, weil die Begleitumstände der Tat als „ungeklärt“ gelten, sei es, dass auch andere Konflikte in diesem Umfeld gewaltvoll „gelöst“ werden.
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Literatur
Vgl. dazu den Sammelband von Jean/Rufin (1999).
Zur Violencia vgl. Oquist (1978), Sanchez (1985), Leal Buitrago (1989).
Zur Entstehung, Programm und Ideologie der Guerilla siehe die Studien Pizarro 1988 und 1989.
Eine erste Bilanz der Arbeit des Büros bei Tate (1998) und Dilger (1999).
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© 2000 Leske + Budrich, Opladen
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Kurtenbach, S. (2000). Sicherheitspolitik in Kolumbien. In: Kurtenbach, S., Bodemer, K., Nolte, D. (eds) Sicherheitspolitik in Lateinamerika. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99730-2_19
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2509-8
Online ISBN: 978-3-322-99730-2
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