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Werden behinderte Frauen durch das Sexualstrafrecht diskriminiert? — Eine Einführung in die gegenwärtige Reformdiskussion

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Sexuelle Gewalt gegen behinderte Menschen und das Recht

Zusammenfassung

Mitte der 80er Jahre machte Theresia Degener als erste Juristin in der BRD auf die besondere Entrechtung und Stigmatisierung behinderter Vergewaltigungsopfer durch das Strafrecht aufmerksam.1 Sie kritisierte die entwürdigende Behandlung der Zeuginnen im Strafverfahren ebenso wie die zu verzeichnende diskriminierende Rechtsprechungspraxis. So berücksichtigten einige Gerichte die sogenannte geistige Behinderung des Vergewaltigungsopfers strafmildernd zugunsten des Angeklagten, in dem sie davon ausgingen, die Folgen der Vergewaltigung seien bei der Betroffenen aufgrund ihrer „Verwirrung“ als gering einzustufen. Darüber hinaus wurden Strafschutzlükken im materiellen Sexualstrafrecht deutlich. Ob es der Missbrauch durch den Pfleger oder eine eingeschränkte Fähigkeit zur Gegenwehr war — bestimmte Risiken im Leben behinderter Menschen wurden nicht gesehen bzw. tatsächlich erlebte Gewalt tabuisiert und verleugnet.2

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Literatur

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Zinsmeister, J. (2003). Werden behinderte Frauen durch das Sexualstrafrecht diskriminiert? — Eine Einführung in die gegenwärtige Reformdiskussion. In: Zinsmeister, J. (eds) Sexuelle Gewalt gegen behinderte Menschen und das Recht. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99729-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99729-6_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3734-3

  • Online ISBN: 978-3-322-99729-6

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