Zusammenfassung
Der institutionelle Kontext, in dem lebenslang gelernt wird, besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher öffentlicher wie kommerzieller Einrichtungen, Projekte und Initiativen. Sie sind keineswegs immer auf Lern- und Bildungsangebote spezialisiert, sondern erbringen diese oft in Zusammenhang mit anderen, z.B. kulturellen, kirchlichen oder betrieblichen Aufgaben (vgl. Kade 1992c; Kade/Nittel 1995). In diesem Feld spielt die öffentliche Erwachsenenbildung, als deren Prototyp lange Zeit die Volkshochschule galt, eine bildungspolitisch und erziehungswissenschaftlich zentrale Rolle. Eine der wichtigen innovativen, wegen der massenmedialen Vermittlungsformen zukunftsweisenden Einrichtungen neben der Volkshochschule ist das Funkkolleg, das Mitte der 60er Jahre im Rahmen der Bildungsreform „unter dem Leitgedanken einer Synthese von Objektivierung, Demokratisierung und Effektivierung der Wissensvermittlung über ein Medienverbundsystem als Fernstudienprogramm bei kritischer Partizipation seiner Teilnehmer“ (Kadelbach 1988, S. 22) institutionalisiert wurde. Im Funkkolleg werden aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Themen auf wissenschaftlichem Niveau — neben wechselnden speziellen Zielgruppen — einem breitem interessierten (Laien-)Publikum vermittelt, mit der Möglichkeit, jeweils am Ende des bislang — noch — zwei Semester dauernden Programms eine Prüfung abzulegen und ein Zertifikat zu erwerben (vgl. Lingkost 1994 und bilanzierend Kadelbach 1991).
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Literatur
Vgl. zu dieser gerade unter Aspekten pädagogischer Zeitdiagnose wichtigen Unterscheidung Luders 1994a, insbes. S. 168f., Kade/Luders 1996.
Folgende Themen sind bis 1992 angeboten worden: Zum Verständnis der modernen Gesellschaft (1966–69), Erziehungswissenschaften (1969/70), Mathematik (1970/71), Volkswirtschaftslehre (1971), Sprache (Linguistik) (1971/72), Pädagogische Psychologie (1972/73), Biologie (1973/74), Sozialer Wandel (1974/75), Beratung in der Erzieung (1975/76), Literatur (1976/77), Musik (1977/78), Umwelt und Gesundheit (1978/79), Geschichte (1979/80), Praktische Philosophie (1980/81), Mensch und Umwelt (1981/82), Recht (1982/83), Religion (1983/84), Kunst (1984/85), Politik (1985/86), Psychobiologie (1986/87), Musikgeschichte (1987/88), Jahrhundertwende (1988/89), Moderne Kunst (1989/90), Medien und Kommunikation (1990/91), Humanökologie (1991/92).
Vgl. zu diesem Perspektivenwechsel Kade 1993, Luckas 1994, Schäffter 1995; zu einer entsprechenden Tendenz in der Fernsehforschung vgl. Faulstich 1994; Holly/Puschel 1994 und Mikos 1994, aus erziehungswissenschaftlicher Sicht vgl. Kade/Luders 1996.
Vgl. zur Unterscheidung von Nutzung und Aneignung Eco 1992, S. 47ff.
Zur Unterscheidung von Fallbeschreibung und Fallrekonstruktion vgl. Strauss 1991, S. 280ff.
Anders als das narrative Interview (vgl. Schütze 1983) ist das thematisch fokussierte offene Interview zwar offen für biographische Thematisierungen, ohne aber nur auf die Erhebung einer biographischen (Gesamt-)Gestalt abzuheben; es läßt auch spezielle thematische Interessen zu.
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© 1996 Leske + Budrich, Opladen
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Kade, J., Seitter, W. (1996). Durchführung der Studie. In: Lebenslanges Lernen Mögliche Bildungswelten. Studien zu Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99724-1_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99724-1_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1557-0
Online ISBN: 978-3-322-99724-1
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