Zur quantitativen Untersuchung des Zusammenhangs von Lebensstilen und sozialer Ungleichheit

Zusammenfassung

Zwischen der theoretischen Bedeutung, die dem Lebensstilkonzept seit fast einem Jahrzehnt in der Sozialstrukturanalyse eingeräumt wird und seiner empirischen Erforschung klafft eine Lücke, die es sinnvoll erscheinen läßt, einige Forschungsdesiderata zu beleuchten. Während sich hinsichtlich der Frage, aufgrund welcher Dimensionen Lebensstile empirisch klassifizierbar sind, eine Konvergenz abzeichnet, die mit Lüdtkes (1989) Begriff der „Performanz“ umrissen werden kann: der manifesten (alltags)ästhetischen Stilisierungspraxis von Individuen und Kollektiven also (vgl. Georg 1994, Giegler 1994, Lüdtke et al 1994, Schulze 1992, Spellerberg 1993), werden bedeutsame Annahmen über die Struktur und ungleichheitsrelevante Bedeutung von Lebenstilen eher theoretisch-konzeptionell abgeleitet, als daß sie empirischer Überprüfung unterzogen würden.