Die Polizei — dein Freund und Helfer?!

Zusammenfassung

Der mit Modernisierung und Globalisierung, Individualisierung und Pluralisierung unserer Gesellschaft einhergehende tief greifende Wandel äußert sich nicht nur in ständigen Veränderungen und Ungewissheiten, sondern zusehends auch in sozialen Konflikten. Steigende Arbeitslosigkeit und Zuwanderung, aber auch die Lockerung traditioneller Bindungen zu Familie, Kirche, politischen Parteien und sozialer Schicht lassen mehr Gesetzesübertretungen, aber auch Konkurrenz um Arbeit und weitere Ressourcen zwischen Einheimischen und Migranten entstehen. Ergibt sich daraus eine Situation, in der Teile der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum nur teilweise bzw. gar nicht in der Lage sind, ihre Lebensziele zu verwirklichen, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit abweichendem Verhalten reagieren.

Seit September 2001 führt eine Forschungsgruppe des Instituts für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen (Standort Duisburg) unter der Leitung von Prof. Dr. Hermann Strasser ein Forschungsprojekt zum Thema „‚Das da draußen ist ein Zoo, und wir sind die Dompteure‘: Polizisten im Konflikt mit ethnischen Minderheiten und sozialen Randgruppen — Teilnehmende Beobachtung des Alltags von operativen Kräften“ durch. Ziel der Studie ist es, die Beziehung zwischen Polizei und sozialen Minderheiten darzustellen, Alltagskonflikte zwischen den Polizeibeamten und ihrem polizeilichen Gegenüber zu analysieren und auf der Grundlage der wissenschaftlichen Befunde Fortbildungsprogramme und Projekte zu entwickeln, um das Miteinander von Polizeibeamten und ethnischen Minderheiten sowie sozialen Randgruppen zu erleichtern und Konfliktpotenziale abzubauen. Der konzeptuelle Rahmen für diese praktischen Maßnahmen bildet das so genannte Community Policing.