Zusammenfassung
Mariendorf liegt vor den Toren Wiens. Dort beginnt die Tiefebene, die sich nach Süden und Osten hin erstreckt. Einst befanden sich hier kleine Dörfer voller Leben und Austausch, buntscheckig in ihrer Vielfalt, jetzt herrschen hier Leere und Langeweile. Es ist ein Dorf, das inzwischen weder diesen Namen beanspruchen kann, noch irgend etwas zu bieten vermag, das an das einstige Leben erinnerte. Mariendorf ist ein Beispiel für die Kahlschläge, welche man anfangs in den Großstädten vornahm, damit viel Übel anrichtete und an ihren Rändern sichtbare Narben hinterließ. Diese machen sich jetzt bemerkbar. Die Sanierungsversuche, welche man euphorisch, guten Glaubens und auch kurzsichtig den Großstädten abschaute und diesem Dorf rücksichtslos und radikal aufzwang, erweisen sich mehr denn je als der Anfang vom Ende eigenständiger Lebensart.
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© 1989 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Schurian, W. (1989). Exkurs: Eine Jugend in Mariendorf. In: Psychologie des Jugendalters. WV studium. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99660-2_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99660-2_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-22154-0
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