Zusammenfassung
Virginia Woolf vertrat 1938 in ihrem Essay Three Guineas die Meinung, Krieg sei nur dann zu vermeiden, wenn die Prinzipien Gleichheit, Frei?heit und Gerechtigkeit für alle Menschen gelten würden — ungeachtet ihr?er Klasse, ihrer Rasse oder ihres Geschlechtes. Ihre Argumente wurden jedoch von (männlichen) Kritikern mit Zweifeln an ihrer Fähigkeit zur rationalen wissenschaftlichen Auseinandersetzung und an ihrer geistigen Gesundheit zur Seite geschoben. (Vgl. Lee 1986) Dabei zeigte Virginia Woolf lediglich als erste von vielen feministischen Kritikerinnen auf, wie unzertrennlich das gesellschaftliche Konstrukt von Männlichkeit und die hierarchische Struktur der patriarchalen Gesellschaft mit Militär, Kampf und Krieg verbunden sind (vgl. Enloe 1987). Woolf zitiert einen Flieger des Ersten Weltkrieges:
[...] if permanent peace were ever achieved [...] there would be no outlet for the manly qualities which fighting developed, and [...] human physique and hu?man character would deteriorate. (Woolf 1986: 10)
Woolf wies darauf hin, daß im ‚Frieden‘ — häufig definiert als die Abwe?senheit von Krieg — die Bedingungen für einen Krieg geschaffen werde, durch eine gesellschaftliche Struktur, die auf Ausgrenzung, Unterwerfung und Überordnung beruhe (vgl. Latzel 1989).
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© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Pater, M. (1993). Die militarisierte Männlicheit. In: Löffelholz, M. (eds) Krieg als Medienereignis. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99646-6_6
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