Zusammenfassung
Der Chefredakteur saß im Sendestudio. Der Krieg zwischen Nord und Süd hatte gerade begonnen. INIT, der InfoNewslnTime-Rechner, meldete ‚ready‘ für die erste Cyberspace-Einspielung. Der Chefredakteur nickte der Studiobesatzung zu, dann war er live auf Sendung: kurze Begrüßung des Publikums, einige einleitende Worte. Schließlich setzte er sich in den Simulator des Reinrod-Kampfhubschraubers F201, streifte das Sichtgerät über und betrat Cyberspace. Vor seinen Augen (und auf den heimischen HDTV-Monitoren des Publikums) wechselte die Kulisse abrupt: Nicht weit unter sich sahen sie ein Nahkampf-Massaker, etwas weiter explodierten Splitterbomben. Geführt vom Chefredakteur, dem Helden in Cyberspace, befanden sich die Zuschauer mitten im Kriegsgeschehen, mitten in der simulierten Realität eines tödlichen Konflikts. INIT verarbeitete in Sekundenbruchteilen alle Daten und Meldungen aus dem Kriegsgebiet zu einem realitätsgetreuen Modell der blutigen Kämpfe. Mit jeder neuen Nachricht änderte INIT den Zustand der Simulation — digital und fast in Echtzeit. Die Visite im virtuellen Krieg dauerte einige Minuten, und dann kehrten Chefredakteur und Publikum in die Sendezentrale zurück — der Werbeblock begann.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Altmeppen, KD. (1993). Helden in Cyberspace. In: Löffelholz, M. (eds) Krieg als Medienereignis. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99646-6_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99646-6_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12332-5
Online ISBN: 978-3-322-99646-6
eBook Packages: Springer Book Archive