Zusammenfassung
Sport nimmt als eigene soziale Institution oder als gesellschaftliches Teilsystem am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben teil und spiegelt Entwicklungen der Gesellschaft wider. Sport erfährt im Rahmen des kulturellen Wertsystems und der soziokulturellen Gegebenheiten einer Gesellschaft seine Ausprägung. Er ist nicht nur Mikrokosmos der Gesellschaft, sondern zugleich auch ihr Verdeutlichungsagent und ihre Utopie. Hier wird Sinn produziert, Komplexität reduziert und deutlicher als anderswo eine Idealwelt von Leistung und Belohnung vorgeführt (Weis 1995c, S. 130ff.). Tatsächlich wird im medial verbreiteten Sport dem Erfolg gehuldigt, den zu erringen als Leistung gilt. Der sportliche Kampf um den Erfolg und die Neigung von Zuschauern, sich mit dem Sieger und dem Kampf um den Sieg zu identifizieren, ist mit mancherlei spezifischer Aggression verbunden.
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Weis, K. (1999). Gewalt und Sport: Rechte Rowdies in rechter Gesellschaft?. In: Albrecht, G., Groenemeyer, A., Stallberg, F.W. (eds) Handbuch soziale Probleme. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99640-4_15
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