Zusammenfassung
Die Kapitel dieses Teils beschäftigen sich nicht mit strategischen, sondern mit demokratietheoretischen Aspekten symbolischer Politik. Dabei werden Erkenntnisse aus den vorigen Teilen aufgegriffen und zu zwei unterschiedlichen Konzepten öffentlicher Meinungsbildung in Beziehung gesetzt. Diese Konzepte dienen als normative Bezugsgrößen zur Beurteilung der Inhalte und Wirkungen symbolischer Politik, da in ihnen demokratietheoretische Vorstellungen zum Ausdruck kommen und sie gleichzeitig einen unmittelbaren Bezug zu politischer Kommunikation aufweisen.
“Merchandising ist kein Ersatz für Geschichte.”
Richard Neustadt (1960, S.73, zit. in Iyengar, Kinder, 1987, S.125)
“Zu besichtigen ist lediglich ein irr um sich selbst kreisendes System hoher Geschwätzigkeit und geringer Effizienz.”
Stefan Kornelius (1996)
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Luhmann (1970, S.23) spricht daher auch sehr einprägsam von “participation by management”.
Trotz der unterschiedlichen Auffassungen von öffentlicher Meinung bestehen zwischen beiden Modellen Verbindungen. Denn ebenso wie rationale Diskurse ausdrucksstarke, wertende und mobilisierende Elemente enthalten können bzw. hierdurch häufig erst in Gang gesetzt werden (“eine Vitalisierung der ‘präsentativen’ Kultur [kann] auch mit einer Ausdehnung der diskursiven Sphäre einhergehen”; Bernhard Peters, 1994, S.65), bedürfen Werte und Normen einer “kognitiven Stütze” und damit einer Bezugnahme auf diskursive Elemente (Noelle-Neumann, 1992, S.295). Das ist auch im Hauptteil deutlich geworden, in dem gezeigt wurde, daß einerseits Sachargumente eine anschauliche Darstellung erfordern und andererseits Problemdeutungen bzw. Wertungen glaubhaft und stichhaltig sein müssen.
Luhmann (1970, S.6) spricht in diesem Zusammenhang sehr anschaulich von “diskussionsgestählten Meinungen”.
Marcus und Rahn (1990) sprechen politisch relevanten emotionalen Einstellungen sogar eine höhere Stabilität zu als kognitiv gebildeten, die häufig sehr flüchtiger Natur sind (vgl. zu dieser Thematik auch das nächste Kapitel).
Diese Erfahrung mußte z.B. US-Präsident Clinton machen, der nach seiner ersten Wahl im Jahre 1992 mit dem Versprechen antrat, das Problem der zahlreichen Amerikaner/innen ohne Krankenversicherung zu lösen. Diese Aufgabe erwies sich als zu schwierig und verschwand daraufhin wieder von der Agenda, was für den Präsidenten eine schwere politische Niederlage bedeutete.
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Dombrowski, I. (1997). Demokratietheoretische Überlegungen zum Einsatz symbolischer Politik. In: Politisches Marketing in den Massenmedien. Forschungsgruppe Konsum und Verhalten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99602-2_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99602-2_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6572-9
Online ISBN: 978-3-322-99602-2
eBook Packages: Springer Book Archive