Zusammenfassung
Seit Anfang der 80er Jahre kennzeichneten Trendumkehrungen und großräumige Gegensätze die Einwohnerentwicklung Deutschlands, wozu sowohl Migrationsprozesse als auch natürliche Bevölkerungsveränderungen in unterschiedlichem Ausmaß beitrugen. Die Ursachen lagen zum einen in der schrittweisen Auflösung des Warschauer Paktes, zum andern in der Transformation des Wirtschafts- und Gesellschaftssystems der DDR. Die erhöhte Durchlässigkeit von Grenzen, die im Fall der Berliner Mauer kulminierte, rief zwei Wanderungsbewegungen hervor, deren Größenordnung zuvor nur in Krisenjahren zu beobachten war. Zunächst handelte es sich um die Migrationen aus der DDR in die Bundesrepublik, die nach der Vereinigung beider deutscher Teilstaaten zu Binnenwanderungen von Ost nach West und dann zunehmend von einem Gegenstrom ergänzt wurden. Die „Übersiedlerwelle“ zur Jahreswende 1989/90 war erst durch den politischen Wandel möglich geworden, beeinflußte diesen aber auch stark und forderte politische Entscheidungen heraus. Weiterhin rief der Zustrom von Aussiedlern, Flüchtlingen, Asylbewerbern und Arbeitsmigranten 1992 einen neuen Höchststand des Migrationsgewinns von 788.000 Personen hervor. Die Zuwanderung konzentrierte sich in überwiegendem Maße auf die alten Länder und stand in engem Zusammenhang mit den politischen Umbrüchen in Ost- und Südosteuropa, aber auch mit der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland.
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Gans, P. (1996). Demographische Entwicklung seit 1980. In: Städte und Regionen — Räumliche Folgen des Transformationsprozesses. Berichte der Kommission für die Erforschung des sozialen und politischen Wandels in den neuen Bundesländern e.V. (KSPW), vol 5. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99576-6_3
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