Zusammenfassung
Der umfangreichste Teil des Datenmaterials besteht aus Protokollen von Schreibprozessen, welche die textbegleitenden und -produzierenden Äußerungen von Autoren ‚in Aktion‘ dokumentieren. Das Korpus enthält des weiteren die Produkte der Schreibprozesse, die von den Probanden verfaßten Texte (Eigentexte). Diese und die zugehörigen Protokolle der Schreibprozesse werden im folgenden in Form einer Gegenüberstellung präsentiert. Diese Präsentation bietet den Vorteil, daß der Zusammenhang zwischen der Verbalisierung von Schreibproblemen seitens der Probanden und den jeweiligen Textsegmenten (im folgenden: TS) der Eigentexte gewahrt bleibt. Die alleinige Dokumentation der das Schreiben begleitenden Äußerungen1 hingegen, die den textuellen Zusammenhang, in dem sich diese vollziehen, nicht erfaßt, stellt keine dem Gegenstand angemessene Datenbasis dar, da es sich hierbei um eine verkürzte Wiedergabe der beim Schreiben ablaufenden kognitiven Prozesse handelt. Dieses Argument ist um so gewichtiger, als funktionale Analphabeten dazu tendieren, sich kaum metasprachlich zu äußern, so daß sie als Autoren ihre Kognitionen in den wenigsten Fällen in den größeren Zusammenhang der Textproduktion einordnen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Vgl. exemplar. Flower/Hayes ( 1980, S. 37), Flower/Hayes (19816, S. 43 ).
Vgl. auch Notationsform nach Baurmann/Ludwig ( 1985, S. 272).
Anm.d.Verf.: Die im Anschluß an das Diktat von der TB nach Anweisung von F. und G. vorgenommenen Redigierungen sind kursiv gesetzt.
Conrad [Hrsg.](1985, s.v. ‘Reim’).
Vgl. auch Analyse im Abschnitt “Kognition und Metakognition” in diesem Kap.
Terminus nach Bartlett ( 1982, S. 350).
Vgl. Eigentext 1.
Vgl. TS 03, Eigentext 1; Eigentexte 5, 7, 9.
Vgl. übereinstimmend TS 12, Eigentext 5, in dem N. den vom KL mündlich erteilten Schreibauftrag (vgl. Prot. 10) schriftlich festhält.
Vgl. Auch Analyse des auch bei anderen Probanden auftretenden Phanomens der Neusemantisierung in Kap. 7.2.1.2 und Kap. 7.2.7.2 Abschnitt Kognition und ‚Metakognition’
Vgl. ausfiihrl. Interpretation dieses Begriffs in Kap. 7.2.1.2, Abschnitt “Kognition und Metakognition”.
Vgl. übereinstimmend Diskussion Ober Erfolg und Mißerfolg in der Re-Alphabetisierung in: SchmidtBerberich (1988).
Vgl. übereinstimmend “knowledge-telling-model” der Textproduktion in: Bereiter/S cardamal i a (1983 a, 19856).
Kallmeyer/Sch0tze ( 1977, S. 162) zit. nach Ludwig (1980, S. 79 ).
Vgl. hierzu auch Studien von Bracewell (1980), Bracewell/Scardamalia (1979), die Schwierigkeiten von Kindern, syntaktische Formen im Zuge der Textproduktion zu manipulieren, analysieren.
Vgl. übereinstimmend Ergebnis einer Untersuchung über die schriftsprachlichen Fähigkeiten 13–23jährigen Autoren in: Augst/Faigel (1986).
Vgl. auch genetisches Modell des Schreibens in: Bereiter (1980, S. 84).
Anm.d.Verf.: In einer den Zusammenhang zwischen altersabhAngiger kognitiver VerarbeitungskapazitAt und verfttgbaren Schreibstrategien analysierenden Untersuchung wäre u.a. der interessanten Frage nachzugehen, wie Motivation und Frustration bei Schreib(lem)prozessen funktionaler Analphabeten korrelieren.
Anm.d.Verf.: Der mit diesem Ergebnis nicht konsistenten Äußerung einer Probandin Ober die therapeutische Funktion ihres Schreibprozesses (vgl. Prot. 458–463, Kap. 7.2.8) wäre im Rahmen einer weiterführenden Untersuchung nachzugehen.
Terminus nach Bartlett ( 1982, S. 350).
Vgl. übereinstimmend Ergebnisse der Studie von Rose (1984) Ober Störungen des Schreibprozesses bei Studenten.
Terminus von Neugarten zit. nach Baltes/Goulet ( 1970, S. 20).
Vgl. vertiefend zu Unterschieden bzw. Gemeinsamkeiten des Schriftspracherwerbs bei Kindern und Erwachsenen LVV NRW e.V. [Hrsg.1(1988).
Vgl. exemplar. Trempler (1976), Grüttner (1988), Pilz/Schubenz [Hrsg.j(1979).
Vgl. Molitor (1984, S. 52), Antos (1989, S. 45), Kretschmann ( 1990, S. 18 ).
Termini nach Odell ( 1980, S. 139).
Vgl. auch de Beaugrande ( 1984, S. 7), dem zufolge eine “Schreibkrise” weniger aus einem defizitAren individuellen Leistungsniveau als vielmehr aus gestiegenen gesellschaftlichen Anforderungen an die Schriftsprachkompetenz des Einzelnen resultiert.
Vgl. zur Interaktion dieser verschiedenen Sektoren im Rahmen der Re-Alphabetisierung Slavenburg (1988), Dehn (1988).
Vgl. übereinstimmend Applebee (1982); zum aktuellen Stand der Schreibdidaktik im deutschsprachigen Raum Rudloff (1984), Gössmann (1987, insbes. S. 170–176), Ludwig (19891; zum Stand im angloamerikanischen Sprachraum Donovan/McClelland [eds.](1980), Hendrix (1981); Uberblick über Theorie und Praxis des Schreibunterrichts vom Altertum bis zur Gegenwart in: Barfaut (1968); sozio-historische Analyse schulischer Schreibmuster in: van Peer (1987).
Vgl. Emig (1977), Herrington (1981), Hamilton (1980).
Vgl. Hillocks (1982), Odell (1980b); vgl. auch Kap. 4. 2. 4.
Vgl. alternativ Ansätze in der Rechtschreibdidaktik, die die Eigenaktivität des Kindes betonen, in: Pielow (1973), Eichler (1976), Andresen (1977), Schülein (1979); zu Tendenzen in der Aufsatzdidaktik Ludwig (1989); zur Geschichte des Schulaufsatzes Ludwig (1988).
Vgl. Elbow (1973), der fir ein “Schreiben ohne Lehrer” (“writing without teachers”) plädiert, um auf diesem methodischen Weg dem Prozeßaspekt des Schreibens gerecht zu werden; übereinstimmend Graves (1976), Reuschling (1988); auf kognitionstheoretischer Basis konzipierte Lehrbücher fir einen prozeßorientierten Schreibunterricht von Scardamalia/Bereiter/Fillion (1981), de Beaugrande (1982c).
Vgl. Argumente fílr die schriftlichen Textproduktion als Lernmethode in: Hamilton (1980), Herrington (1981), Antos (1988).
Vgl. auch Kritik an der “Demontage” (“dismantling”) des Schreibprozesses in Lehrbüchern in: Rose (1981).
Vgl. Konzept des “intergenerational transfer of cognitive skills” in: Sticht/McDonald (1989), Sticht/ McDonald/Beeler [eds.](in press); Konzept der “family literacy” in: Auerbach (1989), Nickse (1990).
Rights and permissions
Copyright information
© 1993 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Romberg, S. (1993). Analyse. In: Wege Erwachsener in die Welt der Schrift. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99561-2_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99561-2_7
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12412-4
Online ISBN: 978-3-322-99561-2
eBook Packages: Springer Book Archive