Zusammenfassung
In den 60er Jahren zentriert sich die wissenschaftliche — d. h. vor allem soziologische — Jugenddiskussion auf die Situation der Jugend in der modernen Gesellschaft. Es wird wiederholt der Versuch unternommen, die längeren Lern- und Lehrzeiten, die verzögerte Eingliederung (Ten-bruck) und die Statusunsicherheit (Schelsky) von Jugendlichen als einen fortschreitenden Prozeß der Vergesellschaftung der Erziehung in eine — so die wiederkehrenden Attribute — moderne, hochindustrialisierte, differenzierte, verstädterte, pluralistische und komplexe Gesellschaftsform zu erklären und soziale Probleme in diesen Prozeß einzuordnen (vgl. u. a. Tenbruck 1962, Röhrs 1965, Wurzbacher 1965, Hornstein 1966, Friedeburg 1966, Blücher 1966). Die neuen Nöte der Jugend seien nun nicht mehr primär materieller, sondern geistig-sittlicher Natur. Der junge Mensch, der in einer differenzierten Gesellschaft immer mehr und länger lernen müsse, sei — neben Elternhaus und Schule — auf Angebote der Jugendhilfe angewiesen, wenn er den zeitlich größer werdenden Abstand zwischen geschlechtlicher und sozialer Reife (Brezinka) bewältigen wolle. Neben dieser allgemeinen Diskussion geht es um Klärungen des Unbehagens, der sozio-kulturellen Veränderungen, der oppositionellen Verhaltens- und Gesellungsformen, der neuen Protestbewegungen von Jugendlichen: in der ersten Hälfte der 60er Jahre vor allem um die Jazz—, Rock’n Roll- und Beatfans, um das Gammlerwesen und die ekstatischen Erlebnisse.
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Hafeneger, B. (1992). Sechziger Jahre (1960–1969). In: Jugendarbeit als Beruf. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99497-4_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12317-2
Online ISBN: 978-3-322-99497-4
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