Zusammenfassung
Die primären Vergesellschaftungsinteressen an Jugend sind in der Nachkriegszeit an den Leitmotiven Behebung der Jugendnot, Integration, Hinführung zum westlichen Demokratiemodell, Eingliederung in das gesellschaftliche Leben orientiert. Jugendliche sollten — als Objekte der Erziehung, von Verwaltung und Politik — sinnvoll beschäftigt, sie sollten über Arbeitserziehung, Erholung und Bildung integriert werden. Auf dem Hintergrund der etwa 600 000 arbeits- und berufslosen Jugendlichen, den heimatlosen (alleinstehenden) Jugendlichen; von 1,6 Millionen Kindern und Jugendlichen, die durch Kriegseinwirkungen einen oder beide Elternteil(e) verloren haben; von etwa 80 000 bis 100 000 vagabundierenden (wandernden und streunenden), eitern- oder heimatlosen Kindern; geburtenstarken Schulentlaßjahrgängen; etwa 11 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen; von sozialem Chaos, Hunger, Armut und Wohnungslosigkeit bzw. katastrophalen Wohnverhältnissen; überfüllten Schulen; von fehlenden Lehr- und Arbeitsstellen; immer wieder veröffentlichten Warnungen vor Jugendverwahrlosung und hoher Jugendkriminalität wird bis Mitte der 50er Jahre von einer allgemeinen Jugendnot und Bindungslosigkeit (sozialer und politischer Entwurzelung) der Jugend gesprochen (Albers 1949, Bondy/Eyferth 1952, Schelsky 1952).
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Hafeneger, B. (1992). Nachkriegszeit und fünfziger Jahre (1945–1959). In: Jugendarbeit als Beruf. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99497-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99497-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12317-2
Online ISBN: 978-3-322-99497-4
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