Zusammenfassung
Wissenschaftsvermittlung gehört traditionell zu den Aufgaben der Bildungs- und Informationsprogramme. Mit Wissenschaftsvermittlung werden also zwei der drei Komponenten des Programmauftrags erfüllt, der dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gestellt ist. Asper (1979: 348) siedelt Wissenschaftsprogramme im “Spannungsfeld von Information und Bildung” an. Hömberg (1986: 41) läßt es offen, “ob man die Berichterstattung über Wissenschaft und Forschung mehr der Information oder der Bildung zuordnet”. Daß Wissenschaftsvermittlung auch in die Zuständigkeit der Unterhaltung fallen kann, daß Wissenschaft als Unterhaltung geboten wird, also auch die dritte Komponente des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags beansprucht, mag vielleicht zunächst überraschen. Jedoch behaupten sich in den Fernsehprogrammen bereits seit einigen Jahren neben herkömmlicher Wissenschaftsvermittlung auch Sendungen, die aus Wissenschaft und Forschung in einem vergleichsweise breiten Spektrum von Macharten unterhaltsam berichten. Zum einen können sich Information und Unterhaltung ergänzen, wobei es aufschlußreich bleibt, ob die informativen oder die unterhaltsamen Elemente in einer Sendimg dominieren. Zum anderen können Wissenschaftssendungen ausschließlich unterhaltend sein, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, daß auch reine Unterhaltung Information transportieren, Information darstellen kann.
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Literatur
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Schult, G. (1990). Wissenschaft als Unterhaltung? Zu einigen Präsentationsformen des Fernsehens. In: Meutsch, D., Freund, B. (eds) Fernsehjournalismus und die Wissenschaften. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99490-5_13
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