Zusammenfassung
Stiftungen existieren in vielfältigen Erscheinungsformen, die sich sowohl in ihrer Rechtskonstruktion als auch in Satzungs- und inhaltlicher Zweckbestimmung unterscheiden. Gleiches gilt für die Motive zur Gründung einer Stiftung, die in ihrer Vielschichtigkeit oft nicht Ergebnis intensiver gedanklicher Auseinandersetzung mit dem eigenen Vermächtnis sind, sondern eher aus der späten Erkenntnis der Endlichkeit der irdischen Existenz heraus geboren werden. Sie reichen vom Bestreben, der eigenen Person ein Denkmal zu setzen bis hin zur philanthropischen Überzeugung, dem Menschen Gutes tun zu wollen. Die Palette erstreckt sich von dem Motiv des älteren Vermögenden, dem die Erben fehlen und der angesichts des nahenden Endes zu der Überzeugung gelangt, daß der Mensch auf seinem Weg in die Ewigkeit besser mit leichtem Gepäck reist, bis hin zu dem liberalen Denken entspringenden Motiv des politisch und gesellschaftlich aktiven Bürgers, der mittels einer Stiftung seiner Überzeugung auf Dauer Geltung verschaffen will, daß das Gemeinwesen eben nicht nur staatlicher Gestaltung, sondern auch des aktiven Engagements der dieses Gemeinwesen formenden Individuen bedarf. Es gibt Stiftungen, die aus Mißtrauen gegenüber den Nachkommen des Stifters entstanden sind, und es gibt solche, die in Übereinkunft zwischen den Generationen ihren Weg zur Findung ihres „ewigen Auftrages“ auf einer soliden Basis des Konsenses beschreiten.
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Literatur
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© 1998 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Löwer, V. (1998). Stiftungen und Unternehmen im Spannungsverhältnis. In: Stiftung, B. (eds) Handbuch Stiftungen. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99466-0_15
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