Zusammenfassung
Diskurse sollen im Folgenden als gesellschaftliche Redeweisen verstanden werden, die institutionalisiert sind, also gewissen — veränderbaren — Regeln unterliegen und die deshalb Machtwirkungen besitzen, weil und sofern sie Handeln von Menschen bestimmen (vgl. Link 1982, 1983). Eine solche Fassung von Diskurs schließt an den Diskurs- und Machtbegriff von Michel Foucault an, der den Diskurs auch als die sprachliche Seite einer „diskursiven Praxis“ auffasst (Link/Link-Heer 1990: 90). Sprache fungiert dabei als ein Mittel, mit dem Gegenständen, Ereignissen, Personen etc. Bedeutungen durch das im sozialen Zusammenhang tätige Subjekt zugewiesen werden. Diese Bedeutungen werden im Diskurs dadurch konventionalisiert, dass sie mit bestimmten Zeichen und Lauten verkoppelt werden.
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Literatur
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Jäger, M. (2004). Diskursanalyse: Ein Verfahren zur kritischen Rekonstruktion von Machtbeziehungen. In: Becker, R., Kortendiek, B. (eds) Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung. Geschlecht & Gesellschaft, vol 35. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99461-5_42
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