Zusammenfassung
Im Hinblick auf den Prozeß der politischen Problemverarbeitung und die Praxis der politischen Entscheidungsfindung sind Kenntnisse über die politischen Prioritäten der Bevölkerung, der Erwartungen und Forderungen der Bürger an den Staat, von zentraler theoretischer und praktischer Bedeutung: theoretisch, weil damit die politikwissenschaftliche Frage nach der “policy culture” gestellt wird (nach Almond 1980: 28; Almond, Verba 1965: 12ff.; Gabriel 1986: 242ff.); praktisch, weil damit die Frage nach den implementierbaren “policy choices” gestellt wird (nach Blanke, Kania 1996: 524). Entsprechend sehen alle Beiträge zur modernen empirischen Demokratietheorie in der Orientierung des Führungspersonals am Willen der Wähler ein typisches Merkmal demokratischer Politik. Demnach drückt sich in dieser Orientierung die Verantwortlichkeit der Gewählten gegenüber den Wählern aus (vgl. z.B. Dahl 1971). Politische Entscheidungen sollten daher nicht zu sehr von den Bürgerwünschen abweichen, da anderenfalls der Entzug der politischen Unterstützung von Seiten der Bevölkerung droht. Unter Umständen führt diese Entwicklung zur Destabilisierung des politischen Systems (vgl. Fuchs 1989: 148ff.; Gabriel 1997c; Roller 1992; grundlegend hierzu: Easton 1965). Besondere Bedeutung erhält diese Perspektive dann, wenn sich - wie im Falle der deutschen Wiedervereinigung - die Bevölkerung in Folge eines Regimewechsels auf eine völlig neuartige politische Umgebung einstellen mußte.
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Ahlstich, K. (1999). Gesundheitspolitische Einstellungen und Wertewandel. In: Gesundheitspolitische Einstellungen, Gesundheitsverhalten und Wertewandel. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99460-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99460-8_3
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