Zusammenfassung
Der finanzielle Sektor einer Volkswirtschaft ist das Gegenstück zum realen Sektor. Während im realen Sektor neben Produktionsfaktoren Güter und Dienstleistungen gehandelt werden, sind im monetären Sektor Forderungen und Verbindlichkeiten, also finanzielle Anspruchstitel Gegenstand des Handels. Ein Finanzmarkt ist demzufolge der ökonomische Ort des Tausches finanzieller Anspruchstitel. Da finanzielle Anspruchstitel hier zukünftige erwartete Zahlungsströme repräsentieren, kann man einen Finanzmarkt auch als ökonomischen Ort des Tausches zukünftiger erwarteter Zahlungsströme definieren. Unter dem ökonomischen Ort ist derjenige Ort zu verstehen, auf dem sich die Preisbildung vollzieht. Bis auf in der Regel eine Anfangszahlung, die in der Gegenwart geleistet wird, werden alle Zahlungen in der Zukunft fällig. Zukünftige Zahlungen sind mit einem Risiko behaftet und demzufolge lediglich erwartete Größen im Sinne des Erwartungswert-Konzepts. Insofern ist ein Finanzmarkt immer auch ein Markt für Risikoprämien. Daraus leitet sich ab, daß der Messung, der Preisfindung und der Überwälzung oder Verteilung von Risiken eine besondere theoretische und empirische Bedeutung zukommt. Als Innovation wird demzufolge auch ein Finanz- instrument gelten, das ein spezifisches Risiko marktfähig (handelbar) macht.
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© 1996 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
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Besser, A. (1996). Finanzmärkte und Innovationen. In: Funktion und Dynamik von Finanzinnovationen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99455-4_2
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