Zusammenfassung
Als niedergelassener Nervenarzt und Psychoanalytiker bin ich gewohnt, daß mir tagtäglich von meinen Patienten eine Vielzahl von Träumen spontan mitgeteilt werden. Es ist nicht etwa so, daß ich sie dazu genötigt hätte, sondern es wird vielmehr deutlich, daß meine Patienten innerlich selbst etwas dazu drängt, diese Träume zu berichten und “zur Sprache” zu bringen, als spürten sie, daß sich hier etwas ausdrücken will, was noch nicht anders zu fassen ist und noch nicht anders ausgedrückt werden kann. Hierbei habe ich die Erfahrung gemacht, daß allein schon die Mitteilung des Geträumten einen gewissen lösenden und beruhigenden Wert hat, ohne daß die oftmals eigentümlichen und fremd anmutenden Bilder und Begebenheiten in den Träumen verstanden werden. Natürlich ist es den Patienten auch gleichzeitig ein Bedürfnis, hinter den verborgenen Sinn ihrer Traumbilder zu kommen: es ist etwas Fremdes und Unbekanntes in ihnen, das geradezu darauf drängt, verstanden und erkannt zu werden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Similar content being viewed by others
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1991 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
About this chapter
Cite this chapter
Kleespies, W. (1991). Das Fremde in mir anhand von Träumen. In: Schäffter, O. (eds) Das Fremde. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99447-9_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-99447-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-12245-8
Online ISBN: 978-3-322-99447-9
eBook Packages: Springer Book Archive