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Subjekt, Sexualität und Moderne Michel Foucaults „Genealogie der Sexualität“

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Die Spur der Lüste

Part of the book series: Geschlecht und Gesellschaft ((GUG,volume 10))

  • 206 Accesses

Zusammenfassung

Michel Foucaults „Der Wille zum Wissen“ ist zu einem der einflußreichsten Texte der neueren Diskussion um Sexualität und Macht geworden. Seine zentrale These, moderne Machtverhältnisse seien untrennbar mit dem Auftauchen eines diskursiven Komplexes »Sexualität« verknüpft, ermöglicht es, in der (modernen) gesellschaftlichen Organisation von Sexualität mehr als nur eine Funktion gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse zu sehen. »Sexualität« gewinnt in Foucaults Analyse als wesentliches, konstitutives Element dieser Verhältnisse Bedeutung. Hier scheint zunächst eine Übereinstimmung mit feministischen Sexualitätsanalysen zu bestehen. Allerdings treten in der Foucaultschen Sexualitätsanalyse »Geschlecht« und »Sexualität« auseinander. Wird in feministischen Konzepten häufig in enger — oft sogar monokausaler — Zusammenhang zwischen Geschlechterhierarchie und der gesellschaftlichen Organisation von Sexualität angenommen, untersucht Foucault schwerpunktmäßig die Verknüpfung zwischen modernen Machtformen — Subjektivierung, Disziplinierung, Regulierung — und Sexualität. »Geschlecht« bzw. Geschlechterhierarchie sind in Foucaults Sicht nur ein Produkt dieses Machtfeldes. Auch die Art und Weise, wie Foucault die Machtmechanismen beschreibt, die Sexualität und Individuum miteinander verknüpfen, unterscheidet sich: Wird in feministischen Analysen dem Aspekt der Unterdrückung große Aufmerksamkeit geschenkt, ist für Foucault ausgemacht, daß es im wesentlichen produktive, anreizende Mechanismen sind, die hier zur Anwendung kommen. Trotz oder gerade wegen dieser Differenzen findet Foucaults Ansatz Eingang in neuere feministische Entwürfe.

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Literatur

  1. Foucault, M., Von der Subversion des Wissens, Frankfurt am Main, 1978, S. 135f.

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  2. vgl. hierzu Fink-Eitel, H., Michel Foucaults Analytik der Macht, in: Kittler, F.A. (Hg), Die Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften, Paderborn, 1980; speziell Fußnote 9, S. 70: „(...) Pathos und Folgen dieser ebenso bestürzend-plötzlichen wie verspäteten Erkenntnis verdanken sich nicht zuletzt auch der hartnäckigen französischen Nicht-Rezeption beispielsweise der deutschen antifaschistischen und antistalinistischen Literatur seit der frühen Kritischen Theorie.“.

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  3. Foucault, M., Mikrophysik der Macht, Berlin, 1976, S. 114ff.

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  4. Foucault, M., Recht der Souveränität/Mechanismus der Disziplin, in: Dispositive der Macht, Berlin, 1978, S. 89.

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  5. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, Frankfurt am Main, 1977, S. 162f.

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  6. ebd., S. 110.

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  7. Foucault, M., Überwachen und Strafen, Frankfurt am Main 1976; ders., Der Wille zum Wissen, a.a.O.

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  8. Foucault, M., Der Gebrauch der Lüste, Frankfurt am Main, 1986; ders., Die Sorge um sich selbst, Frankfurt am Main, 1986.

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  9. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 114.

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  11. Foucault, M., Recht der Souveränität/Mechanismus der Disziplin, in: Dispositive der Macht, a.a.O., S. 79ff.

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  12. ebd., S. 80.

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  13. ebd.

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  17. siehe hierzu die Übersicht und Diskussion von Hradil, S., Die Erforschung der Macht, Stuttgart, 1980, S. 20–61.

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  18. siehe hierzu die an Althusser anschließende Arbeit von Poulantzas, N., Politische Macht und gesellschaftliche Klassen, Frankfurt am Main, 1975. Auch die Regulationstheorien beziehen sich kritisch auf Althusser, als Einstieg siehe: Demirovic, A. (Hg), Hegemonie und Staat, Münster, 1992.

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  19. siehe hierzu die Arbeiten von Norbert Elias und auch die empirischen Studien der Kritischen Theorie. Ist es für Elias die Transformation der politischen Herrschaft, die im Sozialen zu Verhaltensänderungen führt, so bestimmt in der Kritischen Theorie der Warentausch die menschlichen Beziehungen und damit das Soziale.

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  20. Foucault, M., Dispositive der Macht, a.a.O., S. 111.

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  21. Foucault, M., Das Subjekt und die Macht, in: Dreyfuß, H.L., Rabinow, P., Jenseits von Strukturalismus und Hermeneutik, Frankfurt am Main, 1987, S. 243.

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  22. Foucualt, M., Überwachen und Strafen, a.a.O., S. 42.

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  23. Wobei Lacan dies als Funktionsweise der Sprache, Derrida jedoch als Effekt von Herrschaft, die sich in Sprache ausdrückt, auffaßt.

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  24. Foucault, M., Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991, S. 14.

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  25. ebd., S. 15.

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  26. Nietzsche, F., Der Wille zur Macht, besonders deutlich in: Der Wille zur Macht II, §305. Die hier zitierte Ausgabe: Nietzsche, Leipzig 1939, S. 434.

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  27. Marti, U., Michel Foucault, München, 1988, S. 78.

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  28. Fink-Eitel, H., Foucault zur Einführung, Hamburg, 1989, S. 66ff.

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  29. Foucault, M., Der Gebrauch der Lüste, a.a.O, S. 10.

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  30. Foucault, M., Die Ordnung der Dinge, Frankfurt am Main, 1971, S. 412,.

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  31. Ferry, L., Renaut, A., Antihumanistisches Denken, München, 1987.

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  32. so z.B. Fraser, N., Foucault on Modern Power: Empirical Insights and Normative Confusions, in: Fraser, N., Unruly Practices, Power, Discourse, and Gender in Contemporary Social Theory, University of Minnesota Press, Minneapolis, 1989.

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  33. so z.B. Habermas, J., Der philosophische Diskurs der Moderne, Frankfurt am Main, 1985.

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  34. so z.B. Hartsock, N., Foucault on Power: A Theory for Women?, in: Lejienaar, M. (Hg), Power and Gender, A Symposium, Leiden, 1987.

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  35. vgl. hierzu: Giddens, A., Die Konstitution der Gesellschaft, Frankfurt am Main, 1988, S. 315f.

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  36. Foucault, M., Hermeneutik des Subjekts, in: ders., Freiheit und Selbstsorge, Frankfurt am Main, 1985, S. 50.

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  37. vgl. hierzu: McNay, L., Foucault and Feminism, Cambridge, 1992, vor allem S. 48ff.

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  38. Foucault, M., Freiheit und Selbstsorge, a.a.O., S. 19ff, besonders S. 26f.

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  39. Foucault, M., Das Subjekt und die Macht, a.a.O., S. 254.

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  40. ebd.

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  41. vgl. Fink-Eitel, H., Foucault zur Einführung, a.a.O., S. 97 ff.

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  42. vgl. hierzu: Becker, H., Heimliche Erregung der dritten Art, in: Foucault, M., Freiheit und Selbstsorge, a.a.O., 1985, S. 73.

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  43. An dieser Stelle ist Adornos und Horkheimers Kritik moderner Subjektivität radikaler, wenn sie sagen, daß die Herausbildung von Identität stets mit Verwerfungen verbunden ist, die sowohl im Subjekt selbst wie im Verhältnis mit dem anderen Herrschaftstrukturen bewirken. Sie lassen keinen Zweifel daran, daß die „Logik des Identischen“ stets zu Herrschaft führt. Zu Gemeinsamkeiten und Differenzen der Subjektkritiken von Adorno und Foucault siehe: Honneth, A., Foucault und Adorno. Zwei Formen der Kritik der Moderne, in: Kemper, P. (Hg), ‘Postmoderne’ oder der Kampf um die Zukunft, Frankfurt am Main, 1988.

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  44. Vgl. Benjamin, J., Herrschaft — Knechtschaft: Die Phantasie der erotischen Unterwerfung, in: List, E., Studer, H., Denkverhältnisse. Feminismus und Kritik, Frankfurt am Main, 1989.

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  45. Irigaray, L., Waren, Körper, Sprache; der ver-rückte Diskurs, Berlin, 1979.

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  46. Vgl. McNay, L., a.a.O., S. 177, S. 190.

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  47. Benhabib, S., Kritik, Norm und Utopie, Frankfurt am Main, 1992, S. 145.

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  48. ebd., S. 135.

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  49. vgl. u.a. Becker-Schmidt, R., u.a., Nicht wir haben die Minuten, die Minuten haben uns, Bonn-Bad Godesberg, 1982; Becker-Schmidt, R., Identitätslogik und Gewalt, Zum Verhältnis von Kritischer Theorie und Feminismus, in: Müller-Warden, J., Welzer, H., (Hg), Fragmente Kritischer Theorie, Tübingen, 1991.

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  50. vgl. hierzu die vielfaltigen Ansätze der Kritik, die an dem Ausschluß der Problematik des Geschlechterverhältnisses in Foucaults Arbeit ansetzen, bspw. in: Diamond, I., Quinby, L. (eds), Feminism and Foucault, Northeastern University Press, 1988.

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  51. Foucault, M., Das Subjekt und die Macht, a.a.O., S.246.

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  52. vgl. dazu: Foucault, M., Der „Anti-ödipus“ — Eine Einführung in eine neue Lebenskunst, in: Dispositive der Macht, a.a.O., S. 229f.

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  53. Veröffentlicht in: Foucault, M., Die Subversion des Wissens, Frankfurt am Main, 1974; eine weitere Präzisierung und Modifizierung der Genealogie stellt Foucault in seiner 1976 gehaltenen Vorlesung vor: Historisches Wissen der Kämpfe und der Macht, auf deutsch veröffentlicht in: Dispositive der Macht, a.a.O.

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  54. Foucault, M., Nietzsche, die Genealogie, die Historie, a.a.O., S. 89.

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  55. ebd., S. 95.

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  56. ebd., S. 97f.

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  57. „Am Leitfaden des Leibes“ betitelt Nietzsche §306 in „Der Wille zur Macht III“ und hebt so sowohl die subversive wie auch die zu bevorzugende Erkenntnismöglichkeit hervor, die sich am Körper statt an der Seele oder dem Geist orientiert. Vgl. auch: §217, §249, ebd.

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  58. Auf die Ambivalenz dieser Zurückweisung habe ich bereits hingewiesen. In diesem Text distanziert sich Foucault klar von biologischen Setzungen.

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  59. Foucault, M., Nietzsche, die Genealogie, die Historie, a.a.O., S. 97.

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  60. „Wir glauben jedenfalls, daß der Körper nur den Gesetzen seiner Physiologie unterliegt und daß er der Geschichte nicht ausgesetzt ist. Auch das ist ein Irrtum: er ist dem Wechsel der Lebensweisen unterworfen; er ist den Rhythmen der Arbeit, der Muße und der Feste ausgesetzt; er wird vergiftet — von Nahrungen und von Werten, von Eßgewohnheiten und moralischen Gesetzen; er bildet Resistenzen aus. “ Foucault zitiert hier Nietzsche, ebd., a.a.O. S. 97.

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  61. ebd., S. 91f.

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  62. ebd., S. 99.

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  63. Foucaults Untersuchungen zur Geburt des Gefängnisses umfassen den Zeitraum 1750–1850 und beschränken sich hauptsächlich auf den Raum Frankreichs. Sowohl seine Zentrierung auf die Entwicklung in Frankreich wie auch auf eine Einzelstudie als Grundlage des Konzeptes der Bio-Macht ist zum Gegenstand von Kritik geworden, vgl. Honegger, C., 1980; Fraser, N., 1989. Es wäre auch zu fragen, inwieweit die historische Fixierung auf den Zeitraum der franz. Revolution als Umschlagpunkt zur „modernen Macht“, die einen ihrer Hauptaspekte in der Disziplinierung der Körper hat, nicht auch einer spezifisch französischen Präferenz zuzuschreiben ist. Zu dieser Frage gibt z.B. Michael Schröters Studie über die Veränderungen des Heirats Verhaltens im späten Mittelalter Anlaß, der, von der Zivilisationstheorie Elias ausgehend, ähnlich körperzentrierte Techniken zu einer viel früheren Zeit feststellt, wie im übrigen auch Elias selbst. Vgl. Schröter, M., Wo zwei zusammenkommen in rechter Ehe, Frankfurt am Main, 1985; Elias, N., Über den Prozeß der Zivilisation, Frankfurt am Main, 1976. Das Problem der Historisierung und Lokalisierung von Machtphänomenen wird im Laufe meiner Arbeit noch des öfteren zum Thema werden.

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  64. Foucault, M., Überwachen und Strafen, a.a.O., S. 178.

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  65. ebd., S. 176.

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  66. ebd., S. 177.

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  67. Breuer, S., Foucaults Theorie der Disziplinargesellschaft. Eine Zwischenbilanz. In: Leviathan, Heft 3, 1987, S. 319–337.

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  68. Habermas, J., Der philosophische Diskurs der Moderne, a.a.O., S. 337f.

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  69. Honneth, A., Kritik der Macht, Frankfurt am Main, 1985, S. 210; ders., Foucault und Adorno. Zwei Formen einer Kritik der Moderne, a.a.O., S. 114f.

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  70. Foucault, M., Überwachen und Strafen, a.a.O., S. 200f.

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  71. Foucault, M., Mikrophysik der Macht, a.a.O., S. 106.

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  72. Entgegen seiner programmatischen Thesen behauptet Foucault später einen Widerstandspunkt gegen die Macht ausgerechnet in den „Körpern und Lüsten“. Für Fink-Eitel ist dies ein Zeichen dafür, daß Foucault sehr wohl ein — im nietzscheanischen Sinn — „Natürliches“ annimmt. Nancy Fraser kritisiert, daß Foucault zwar von „Körper“ und „Lüsten“ redet, aber nie präzisiert, was er darunter versteht. Judith Butler moniert Foucaults „Essentialismus“, der in seinen romantischen Äußerungen über Körper und Lust zum Vorschein komme. Fink-Eitel, H., Foucault zur Einführung, a.a.O., S.93ff; Fraser, N., Foucault’s Body Language: A Posthumanist Political Rethoric?, in: dies., Unruly Practises, a.a.O., S. 60ff; Butler, J„ Das Unbehagen der Geschlechter, a.a.O., S. 142ff.

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  73. Gesa Lindemann und Hilge Landweer haben — in jeweils unterschiedlichen theoretischen Kontexten — andere Lösungsvorschläge für das „Körperproblem“ gesucht. Lindemann schlägt vor, an H. Plessners anthropologische Philosophie anzuknüpfen, während Landweer in der phänomenologischen Körperphilosophie von H. Schmidt Weiterentwicklungsmöglichkeiten sieht. Ich halte allerdings die Psychoanalyse mit ihrem konfliktorientierten Ansatz für geeigneter, dieses Problemfeld anzugehen. Lindemann, G., Die leiblich-affektive Konstruktion des Geschlechts. Für eine Mikrosoziologie des Geschlechts unter der Haut, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 21, Heft 5, Oktober 1992, S. 330–346; Landweer, H., Kritik und Verteidigung der Kategorie Geschlecht. Wahrnehmungs-und symboltheoretische überlegungen zur sex/gender Unterscheidung, Feministische Studien, 2, 1993.

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  74. vgl. Gast, L., Libido und Narzissmus, Tübingen, 1992.

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  75. Becker-Schmidt, R., Knapp, G.-A., Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main, 1995, S. 9.

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  76. vgl. Becker-Schmidt, R., Individuum, Klasse und Geschlecht aus der Perspektive der Kritischen Theorie, in: Zapf, W., Die Modernisierung moderner Gesellschaften, 25. Soziologentag, 1990, Bd. 1.

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  77. ebd., S.387.

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  78. ebd., S. 387f.

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  79. Becker-Schmidt, R., Knapp, G.-A., Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main, 1995, S. 10.

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  80. ebd., S. 11.

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  81. vgl. dazu: Becker-Schmidt, R., Von Jungen, die keine Mädchen und von Mädchen, die gerne Jungen sein wollten. Geschlechtsspezifische Umwege auf der Suche nach Identität, in: Becker-Schmidt, R., Knapp, G.-A., Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften, a.a.O., S. 220–246.

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  82. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 166.

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  83. ebd., S. 168.

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  84. Foucault erläutert seinen Dispositiv-Begriff ausführlich in: Dispositive der Macht, a.a.O., S. 119ff.

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  85. Foucault, M., Leben machen und sterben lassen: Die Geburt des Rassismus, Vorlesung März 1976, veröffentlicht in: Les temps modernes, Februar 1991, übersetzt in: diskus, Nr.l, Frankfurt am Main, Febr. 1992, Zitat S. 52.

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  86. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 170.

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  87. Foucault, M., Leben machen und sterben lassen: Die Geburt des Rassismus, a.a.O., S. 56. Die Brisanz dieser Analyse wird u.a. in den Argumenten sichtbar, die hierzulande in der „Asyldebatte“ von fast allen Parteien und weiten Teilen der Bevölkerung angeführt werden. Es sind überwiegend Argumente, die die Gefährdung der Arbeitsplätze, der sozialen Sicherung, der Wohnmöglichkeiten, des Wohlstandes, der kulturellen Werte, aber auch die Gefährdung des Leibes, der Gesundheit und Hygiene, der Unversehrtheit der Körper (allerdings nur der „eigenen“) betonen. Diese Argumentationsketten durchziehen und verbinden unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen, individuelle und nationale „Interessen“, die Sphäre der großen Politik wie die der privaten Lebensplanung. Auch die Argumentationen sog. multikultureller Fürsprecher bedienen sich solcher Elemente, wenn auch mit umgekehrter Zielsetzung: Hier liegt die Betonung auf der Bereicherung der Gesellschaft durch die Immigrantinnen, sei es durch Steueraufkommen, Geburtenzifferausgleich oder kulturelle Vielfalt, die der eigenen Bevölkerung zugute kommen könnte.

    Google Scholar 

  88. Foucault, M., Leben machen und Sterben lassen. Die Geburt des Rassismus, a.a.O., S. 55.

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  89. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 174 u. 175.

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  90. vgl. Reich, W., Der Einbruch der sexuellen Zwangsmoral, Frankfurt am Main, 1981.

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  91. vgl. Freud, S., Das Unbehagen in der Kultur, G.W. Bd. 14, Frankfurt am Main, 1948.

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  92. vgl. Marcuse, H., Der eindimensionale Mensch, Neuwied u.a., 1967.

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  93. vgl. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 9–25.

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  94. ebd., S. 76.

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  95. ebd., S. 58.

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  96. Foucault, M., Leben machen und Sterben lassen, a.a.O., S. 51.

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  97. Die nichtdiskursiven Praxen werden zwar angedeutet (Anti-Masturbationskampagne, Hysteriebehandlung etc.), aber nicht ausgeführt. In gewisser Weise fällt Foucault hier hinter seine erklärte und in „Überwachen und Strafen“ eingelöste Absicht zurück, diskursive und nichtdiskursive Praktiken als Gesamtheit zu analysieren. Zwangsläufig wird damit der Fehler, der diskurskritischen Analysen eigen ist, wiederholt: Es entsteht ein vermeintlich geschlossenes System, das sich dem handelnden Individuum entzieht. Die Konsequenzen werden z.B. in Judith Butlers Arbeiten deutlich, auf die ich später eingehen werde.

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  98. ebd., S. 54.

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  99. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 129.

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  101. ebd., S. 128.

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  104. vgl. zum Beispiel Rubin, G., Thinking Sex: Notes for a Radical Theory of the Politics of Sexuality, in: Vance, C.S. (ed), Pleasure and Danger, Boston, 1984; Hegener, W, Der Diskurs des Anderen und die Logik des Gleichen, in: Kornbichler, T., Maaz, W., Variationen der Liebe. Historische Psychologie der Geschlechterbeziehung. Tübingen, 1995; differenzierter auch bei: Treusch-Dieter, G., Analyse des Bundesgesetzes über die medizinische Fortpflanzungshilfe beim Menschen, in: Fleischer, E., Winkler, U., (Hg), Die kontrollierte Fruchtbarkeit, Wien, 1993.

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  105. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 137.

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  106. Dies ist ein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat von Foucault. Der komplette Satz heißt: „In der christlichen Pastoral codierte das Gesetz der Allianz das Fleisch, das man entdeckte, und zwang ihm von vornherein ein immer noch rechtliches Vorzeichen auf; mit der Psychoanalyse ist es die Sexualität, die den Regeln der Allianz Leib und Leben verleiht, indem sie sie mit Begehren sättigt.“ ebd., S. 137.

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  107. Foucault, M., Leben machen und sterben lassen, a.a.O., S. 55.

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  108. vgl. Laquer, T., Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud, Frankfurt am Main, 1992; Honneger, C., Die Ordnung der Geschlechter, Frankfurt am Main, 1991.

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  109. Balibar, E., Wallerstein, I., Rasse, Klasse, Nation, Hamburg, Berlin, 1990.

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  110. Foucault, M., Herculine Barbin, Being the Recently Discovered Memoirs of a Nineteenth-Century Hermaphrodite, Übersetzung: Richard McDougall, New York, 1980, Vorwort, S. viii.

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  111. Hirschauer, S., Die soziale Konstruktion der Transsexualität, Frankfurt am Main, 1993, S. 66ff, speziell S. 76f.

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  112. Hier ist auch auf die christlichen Kirchen hinzuweisen, die wesentlich an der Verbreitung einheitlicher Normen mitgewirkt haben, die Sexualität, Fortpflanzung und die Stellung der Geschlechter betrafen. Foucault hat — in einem anderen Kontext — auf den Zusammenhang zwischen „Pastoralmacht“ und „Bio-Macht“ hingewiesen. Siehe Foucault, M., Das Subjekt und die Macht, a.a.O.

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  113. Foucault, M., Der Wille zum Wissen, a.a.O., S. 187.

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Ott, C. (1998). Subjekt, Sexualität und Moderne Michel Foucaults „Genealogie der Sexualität“. In: Die Spur der Lüste. Geschlecht und Gesellschaft, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99410-3_2

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