Zusammenfassung
Der gesellschaftlichen Organisation von Sexualität wird in — überwiegend im englischsprachigen Raum situierten — Untersuchungen, die sich mit der Frage nach der Hervorbringung und Verstetigung von Machtverhältnissen beschäftigen, verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet. Das unter dem Begriff sexual politics seit den 70er Jahren eingeführte Forschungsgebiet gewinnt nicht zuletzt durch die Einbeziehung weiterer Theoriestränge (wie z.B. dem Poststrukturalismus) und durch die akademische Etablierung neuer sozialer Bewegungen (wie feminist studies, lesbian and gay studies und queer studies) frische Impulse. So hat Judith Butlers These, die biologische Geschlechterdifferenz sei eine Unterscheidung, die erst innerhalb eines heterosexuell determinierten Erkenntnisrahmens Bedeutung erlange, und ebenso ihre Schlußfolgerung, die Eliminierung der Geschlechtskategorien Frau und Mann könne diesen Erkenntnisrahmen seiner Mächtigkeit berauben, in den letzten Jahren auch hierzulande heftige Diskussionen ausgelöst. Sie kreisten allerdings im wesentlichen um das Verhältnis von »biologischem Geschlecht« und »sozialem Geschlecht« in der Konzeptualisierung der Kategorie Geschlecht.
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Literatur
vgl. Warner, M., Introduction: Fear of a queer planet, in: Social Text, Jg. 9, Nr. 4, 1991; Sedgwick, E.K., Epistemology of the closet, Berkeley, 1990.
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vgl. hierzu Gissrau, B., Sympathie für die „Anormalität“? Ist Homosexualität an sich eine Krankheit?, in: Alves, E. M. (Hg), Stumme Liebe. Der »lesbische Komplex« in der Psychoanalyse, Freiburg, 1993, S. 25f.
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vgl. hierzu Rohde-Dachser, C., Männliche und weibliche Homosexualität, in: Psyche 9/10, 1994, sowie Gissrau, B., Sympathie für die „Anormalität“? Ist Homosexualität an sich eine Krankheit?, a.a.O.
z.B. Schmitz, H., System der Philosophie, Bonn, 1982.
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Ott, C. (1998). Einleitung. In: Die Spur der Lüste. Geschlecht und Gesellschaft, vol 10. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99410-3_1
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