Wolfgang Ullmann, Berlin-Mitte Drei kommentierte Dokumente zur Biographie der Opposition in der DDR

Zusammenfassung

Niemandsland war seit 1945 die Grundtatsache politischer Erfahrung. So habe ich es in der Familie, im Studium, in meiner Dorfgemeinde, in der Gesellschaft erlebt. Mein Vater ist mutmaßlich im Sommer 1944 gestorben. Mutmaßlich muß ich sagen. Denn von seinem Tod haben wir nie etwas erfahren. Er verschwand. Er verschwand an dem, was „Ostfront“ genannt wurde. Aber was war denn das für eine Front, an der eine inhumane Barbarei gegen die andere kämpfte? Welches Vaterland wurde an dieser Front verteidigt?

Dr. theol.. Jahrgang 1929, Geburtsort: Bad Gottleuba. 1948–1954 Studium der Theologie und Philosophie in Berlin und Göttingen, 1954 Promotion, 1954–1956 Vikar, 1956–1963 Pfarrer in der Ev.-luth. Landeskirche Sachsen, 1963–1978 Dozent des kirchlichen Lehramtes an der Kirchlichen Hochschule in Naumburg (Fach Kirchengeschichte), 1978–1989 Dozent an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Brandenburg, Herbst 1989 Mitbegründer der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“, Dez. 1989 Mitglied des Zentralen Runden Tisches in Berlin, Febr.-April 1990 Minister o.G. in der Regierung „Modrow“, Apr.-Sept. 1990 Vizepräsident der Volkskammer der DDR und Abgeordneter vom Bündnis 90/Die Grünen, seit Okt. Mitglieder des Deutschen Bundestages in der Gruppe Bündnis 90/ Die Grünen.