Zusammenfassung
Über 90 Jahre liegen zwischen den vorangestellten Aussagen. Die erste befaßt sich mit der Handelspolitik im allgemeinen, die zweite mit einem Ausschnitt davon, nämlich der Anti-Dumping-Politik. Trotz des Zeitabstandes ist der Inhalt der ersten Aussage so aktuell wie der der zweiten. Es geht um die Frage, wie mit Importen in Konkurrenz zu heimischen Produkten umzugehen sei. Die Meinungen darüber gehen zum Teil weit auseinander und die Zahl an Alternativvorschlägen zu bestehenden Außenhandelsregelungen ist groß.
„So ist ... bis heute eine neue Epoche der Handelspolitik entstanden, die manche Ähnlichkeit mit der älteren Epoche des Merkantilismus hat. Unter der Losung des Imperialismus, der Vergrößerung der Reiche 1, unter viel stärkerem Einsatz der Machtpolitik für wirtschaftliche und Handelszwecke spielen sich heute die internationalen Handelsbeziehungen ab, der kosmopolitische Idealismus der Freihandelsepoche trat zurück, die doktrinären Freihandelstheorien verlieren an Kredit, werden durch analoge Doktrinen des Schutzzolls 2 abgelöst.“
Gustav Schmoller (1900) 3.
„... antidumping is a trouble-making diplomacy, stupid economics, and unprincipled law. Things should not be that way.“
Joseph Michael Finger (1993) 4.
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Literatur
An die Stelle des Ziels der Vergrößerung der Reiche ist heute zum selben Zwecke die Bildung von Freihandelszonen und Wirtschaftsgemeinschaften getreten; vgl. H. Siebert (1994), S. 186–188.
An die Stelle von Schutzzöllen treten heutzutage Importquoten, „Freiwillige Selbstbeschränkungsabkommen“ oder industriepolitische Maßnahmen u. a. als Antwort auf ausländische Produktions-und Handelsoffensiven; vgl. H.-D. Smeets (1989).
Vgl. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung u. a. (1993), S. 1–16.
Gemeint ist, daß bis 1993 42 souveräne Staaten den 2. Anti-Dumping-Kodex mitgetragen und mit eigenen Gesetzen das völkerrechtlich übergeordnete GATT-Recht in nationales Recht umgesetzt hatten.
K. Hailbronner/ R. M. Bierwagen (1989), S. 1385 (Hervorhebung durch den Verfasser).
Als Externalitäten gelten u. a. wissenschaftlich-technologische Infrastruktur, Größe des Heimatmarktes, Lieferbeziehungen verschiedener Wirtschaftszweige untereinander, institutionelle, soziale, politische Faktoren (wie soziale und politische Stabilität), Einstellung einer Gesellschaft z. B. zur Einführung neuer Technologien. Vgl. H. Siebert (1991), S. 117 TZ 1. Auf den Stellenwert von Externalitäten in der Neuen Wachstumstheorie weisen G. Bletschacher/ H. Klodt (1991), S. 12 f. m. w. N., hin.
Vgl. P. A. Messeryin (1988 b), S. 5 f.. Es ist auch die Bezeichnung ‘trade coverage ratio’ üblich.
Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kommt auch R. Weidemann (1990), S. 33, der ‘exposure ratios’ für die Jahre 1980–1988 ermittelt hat.
In bezug auf die Staatsführung war z. B. Brasilien bis 1985 Militärdiktatur. Im südostasiatischen Raum sind Indonesien und Singapur politisch autoritäre Regime, und in Malaysia und den Philippinen gibt es erst seit kurzem Anzeichen für (mehr) politischen Pluralismus; vgl. B. Krug (1990), S. 81–85.
Ein Grund dafür war die bislang geringe Neigung zur Bildung eines einheitlichen wirtschaftlichen und politischen Blocks mit gemeinsamen Entscheidungsgremien und Harmonisierungsanstrengungen, wie sie beispielsweise die EU unternimmt. Vgl. auch B. Krug (1990), S. 88–92.
Vgl. R. Reuter (1996 b): Dort wird der gesamte Fragenkomplex theoretisch ausführlich dargelegt.
Dementsprechend sahen Unternehmungen die Inlandsnachfrage allein auf ihre Produkte konzentriert. Sie brauchten nicht in der Kategorie der Marktnachfrage zu denken und erzielten dazu schnell dynamische und statische Skaleneffekte; vgl. D. Bender (1994), S. 35–37.
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Reuter, R. (1996). Bestandsaufnahme. In: Dumping aus marktökonomischer Sicht. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99383-0_1
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